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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel31. März 2022Vertretung in LuxembourgLesedauer: 2 Min

Afghanistan, Iran, Pakistan: EU stellt 113 Mio. EUR für humanitäre Hilfe bereit

Drapeaux européens

Auf der heutigen Geberkonferenz für Afghanistan wird die Kommission 113 Mio. EUR an humanitärer Hilfe der EU für die afghanische Bevölkerung ankündigen, um den dringenden Bedarf in Afghanistan und in der Region zu decken. Dies schließt 18 Mio. EUR ein, die in diesem Jahr für Iran und Pakistan bereitgestellt werden.

„Afghanistan ist weiterhin mit einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt konfrontiert. Nach der kalten Wintersaison haben Millionen von Frauen, Männern und Kindern mit akutem Hunger zu kämpfen. Ich danke den Regierungen Deutschlands, Katars und des Vereinigten Königreichs sowie den Vereinten Nationen für die gemeinsame Organisation dieser Konferenz. Die EU steht uneingeschränkt an der Seite Afghanistans und wird ihre Unterstützung für schutzbedürftige afghanische Flüchtlinge und Aufnahmegemeinschaften in Iran und in Pakistan fortsetzen,

so Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement.

Die humanitäre Hilfe der EU zielt ab auf die spezialisierte medizinische Versorgung, die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Unterkünfte sowie den Schutz der Zivilbevölkerung und Bildungsprojekte für die afghanische Bevölkerung und die in die Nachbarländer vertriebenen Afghanen. Davon sind 2 Mio. EUR für eine Reihe von Flügen im Rahmen der humanitären Luftbrücke der EU vorgesehen. Bis Juni 2022 werden über diese Flüge 490 Tonnen lebensrettende medizinische Fracht, chirurgische Ausrüstung und Ernährungsunterstützung für Afghanistan geliefert.

Die EU stellt darüber hinaus 11 Mio. EUR an Hilfe für Iran bereit, wobei sich die Hilfsprojekte auf die Gesundheit und den Schutz der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen konzentrieren. In Pakistan werden 7 Mio. EUR bereitgestellt, um dort zu helfen, wo es am dringendsten notwendig ist. Die Hilfe der EU wird stets über internationale Hilfsorganisationen, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften sowie UN-Organisationen bereitgestellt.

Hintergrund

Nach der Machtübernahme durch die Taliban benötigen mehr als 24,4 Millionen Menschen in Afghanistan dringend humanitäre Hilfe, um überleben zu können, und es besteht die konkrete Gefahr, dass Teile der Bevölkerung Hunger leiden. Die Lage in Afghanistan gilt als die schlimmste humanitäre Krise der Welt, die durch politische Unsicherheit, schwere medizinische und Nahrungsmittelknappheit, Vertreibung, eingeschränkten Zugang zu Bildung für Mädchen und Frauen und die anhaltende COVID-19-Pandemie gekennzeichnet ist. In enger Zusammenarbeit mit ihren vertrauenswürdigen humanitären Partnern leistet die EU weiterhin lebensrettende Hilfe für Afghanen im Land und in der Region. Iran und Pakistan beherbergen eine große Zahl afghanischer Flüchtlinge, wobei die Zahl der Afghanen, die in den Nachbarländern Zuflucht suchen, weiter zunimmt. Die EU leistet auch Hilfe für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in diesen Ländern. 

Sie finanziert seit 1994 humanitäre Maßnahmen in Afghanistan und hat dafür bislang knapp 1,3 Mrd. EUR bereitgestellt. In Iran hat die EU seit 2016 mehr als 111 Mio. EUR an humanitärer Hilfe bereitgestellt. In Pakistan hat die EU seit 2016 fast 104 Mio. EUR an humanitärer Hilfe bereitgestellt. Diese Mittel werden ausschließlich auf der Grundlage der humanitären Grundsätze der Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Neutralität gewährt, um den Zugang zu allen Hilfsbedürftigen zu gewährleisten.

Weitere Informationen

Factsheet Afghanistan

Factsheet Iran

Factsheet Pakistan

Factsheet zur humanitären Luftbrücke der EU

 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
31. März 2022
Autor
Vertretung in Luxembourg