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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel20. Februar 2023Vertretung in LuxembourgLesedauer: 3 Min

Jemen: EU stellt über 193 Mio. EUR für schutzbedürftigste Bevölkerungsgruppen bereit

Symbolic photo of the European flag

Die Europäische Kommission hat heute angekündigt, mehr als 193 Mio. EUR für die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen in Jemen bereitzustellen. Jemen wurde jahrelang durch Gewalt, Vertreibung und politische Krisen verwüstet. Mit der von Kommissar Janez Lenarčič während des Riyadh International Humanitarian Forum angekündigten Finanzhilfe wird lebensrettende Hilfe für die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen bereitgestellt.

Um dem wachsenden Bedarf infolge anhaltender Gewalt und unerwarteter Katastrophen gerecht zu werden, werden 136 Mio. EUR des Gesamtbetrags den humanitären Partnern der EU, wie den Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen, zur Verfügung gestellt. Die von der EU finanzierten Maßnahmen umfassen den Zugang zu Gesundheitsdiensten, Ernährungshilfe sowie die Wasser- und Sanitätsversorgung. So sollen Unterernährung und Epidemien verhindert werden.

55 Mio. EUR Entwicklungshilfe sind für die Ernährungssicherheit und die Existenzsicherung vorgesehen, um sowohl den dringendsten Bedarf im Hinblick auf die Ernährungssicherheit zu decken als auch die längerfristige Entwicklung und Eigenständigkeit zu fördern. Auf dem Weg zu einem widerstandsfähigen und nachhaltigen Lebensmittelsystem soll die Bevölkerung Jemens dabei unterstützt werden, ihren Lebensunterhalt zu sichern und Lebensmittel lokal zu erzeugen.

Während seines Besuchs in Riad wird Kommissar Lenarčič die Eröffnungsrede auf dem Riyadh International Humanitarian Forum halten. Er wird außerdem die dringendsten humanitären Fragen mit S. K. H Prinz Faisal bin Farhan (Außenminister), S. E. Dr. Abdullah Al Rabeeah (Generalbeauftragter des „King Salman Humanitarian Aid and Relief Centre“), S. E. Jasem Albudaiwi (Generalsekretär des Golf-Kooperationsrates) und Diana Janse (schwedische Staatssekretärin für internationale Entwicklungszusammenarbeit) besprechen.

Hintergrund

Die anhaltende Gewalt in ganz Jemen gefährdet die Zivilbevölkerung, führt zu Vertreibungen und schädigt die kritische Infrastruktur. Die Nahrungsmittel-, Kraftstoff- und Arzneimittelimporte sind eingeschränkt, was zu akuten Engpässen und hohen Preisen führt. Außerdem leidet Jemen unter extremen Dürren und anschließenden starken Regenfällen, die Überschwemmungen, Flucht und Schäden nach sich ziehen. Das öffentliche Gesundheitswesen des Landes steht kurz vor dem Zusammenbruch.

Schätzungsweise 21,6 Mio. Menschen in Jemen werden humanitäre Hilfe und Schutz benötigen. Die Anzahl der Menschen, die dringend Hilfe benötigen, ist auf 13,4 Mio. gestiegen, darunter mehr als 4,3 Mio. Binnenvertriebene, die dringend auf Hilfe angewiesen sind.

Seit Beginn des Krieges im Jahr 2015 hat die EU einen Beitrag von über 1,4 Mrd. EUR geleistet, um auf die Krise in Jemen zu reagieren. Diese Summe umfasst 998 Mio. EUR für humanitäre Hilfe und 487 Mio. EUR Entwicklungshilfe.

Die humanitäre Hilfe der EU ist vor allem darauf ausgerichtet, die schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen in dem Land zu unterstützen. Die Hilfe soll in erster Linie diejenigen erreichen, die unmittelbar unter dem Konflikt leiden und vertrieben wurden, sowie Haushalte unterstützen, die von Ernährungssicherheit und Gesundheitskrisen betroffen sind.

Weitere Informationen

Humanitäre Hilfe der EU in Syrien

Humanitäre Hilfe der EU in der Türkei

Zitate

Jemen wird von einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit erschüttert. Für 17 Millionen Menschen ist die Ernährungssicherheit nicht gewährleistet. Die Europäische Union ist entschlossen, die Bevölkerung Jemens solange wie nötig weiter zu unterstützen. Ich fordere alle Parteien nachdrücklich auf, humanitären Helfern uneingeschränkten Zugang zu gewähren und gute Rahmenbedingungen für sie zu schaffen.  Wir dürfen außerdem nicht vergessen, dass das Leiden der Menschen nur durch eine politische Lösung beendet werden kann.

Janez Lenarčič‚ Kommissar für Krisenmanagement - 20/02/2023

 

Die EU ist entschlossen, langfristige Entwicklungshilfe für Jemenitinnen und Jemeniten zu leisten und sie bei der Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit zu unterstützen. Die EU drängt auf eine Lösung des Konflikts, da nur dauerhafter Frieden Wiederaufbau und Wachstum bringen kann.

Jutta Urpilainen, Kommissarin für internationale Partnerschaften - 20/02/2023

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
20. Februar 2023
Autor
Vertretung in Luxembourg