Die Kommission veröffentlicht heute die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für den Innovationsfonds 2023 mit einem Rekordbudget von 4 Mrd. EUR zur Unterstützung des Einsatzes innovativer Dekarbonisierungstechnologien. Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen wird durch Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem (EU-EHS) finanziert, was die Bedeutung der CO2-Bepreisung für den ökologischen Wandel unterstreicht. Die Kommission hat die insgesamt verfügbaren Mittel aufgestockt und die Mittel für Projekte für saubere Fertigungstechnologien gegenüber der vorherigen Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen verdoppelt. 1,4 Mrd. EUR stehen zur Verfügung, um die industrielle Fertigungskapazität, die technologische Führungsrolle und die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten in Europa zu stärken.
Projektträger können Finanzhilfen in fünf Themenbereichen mit unterschiedlichen Anforderungen an Budget und Investitionsausgaben (CAPEX) beantragen:
- Allgemeine Dekarbonisierung (Großprojekte) – 1,7 Mrd. EUR für Projekte mit CAPEX über 100 Mio. EUR
- Allgemeine Dekarbonisierung (mittelgroße Projekte) – 500 Mio. EUR für Projekte mit CAPEX zwischen 20 Mio. EUR und 100 Mio. EUR
- Allgemeine Dekarbonisierung (Kleinprojekte) – 200 Mio. EUR für Projekte mit CAPEX zwischen 2,5 Mio. EUR und 20 Mio. EUR
- Saubere Fertigung – 1,4 Mrd. EUR für Projekte mit CAPEX über 2,5 Mio. EUR, deren Schwerpunkt auf der Fertigung von Bauteilen für erneuerbare Energien, Energiespeicherung, Wärmepumpen und Wasserstofferzeugung liegt
- Pilotprojekte – 200 Mio. EUR für Projekte mit CAPEX über 2,5 Mio. EUR, deren Schwerpunkt auf einer tiefgreifenden Dekarbonisierung liegt
Die Projekte werden auf der Grundlage ihres Potenzials zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, ihres Innovationsgrads, ihrer Reife, Reproduzierbarkeit und Kosteneffizienz bewertet. Der Innovationsfonds kann bis zu 60 % der einschlägigen Projektkosten decken. Antragsberechtigt sind Projekte im EWR, und nach der jüngsten Überarbeitung der EU-EHS-Richtlinie stehen die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des Innovationsfonds nun zusätzlich zu Technologien in energieintensiven Industrien (einschließlich Luftfahrt), erneuerbaren Energien oder Energiespeicherung auch dem Seeverkehrs-, Straßenverkehrs- und Gebäudesektor offen. Vielversprechende Projekte, die für eine Finanzhilfe nicht ausreichend ausgereift sind oder aufgrund von Haushaltsbeschränkungen nicht für eine Finanzierung ausgewählt wurden, können von der Unterstützung bei der Projektentwicklung der Europäischen Investitionsbank profitieren.
Nächste Schritte
Projektträger können bis zum 9. April 2024, 17.00 Uhr (MEZ), über das EU-Portal für Fördermittel und Ausschreibungen einen Antrag stellen. Den Antragstellern wird dringend empfohlen, am IF23-Infotag zur Aufforderung teilzunehmen, der am 7. Dezember 2023 online stattfindet. Diese Veranstaltung bietet die Gelegenheit, sich über die neuen Merkmale zu informieren, das Antragsverfahren zu entdecken und der Europäischen Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) Fragen zu stellen, die die Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Zuge des Innovationsfonds durchführt. Darüber hinaus organisieren die nationalen Kontaktstellen für den Innovationsfonds in den meisten Mitgliedstaaten ebenfalls Informationstage.
Die Antragsteller werden im vierten Quartal 2024 über die Bewertungsergebnisse informiert. Erfolgreiche Antragsteller werden im ersten Quartal 2025 Finanzhilfevereinbarungen unterzeichnen.
Hintergrund
Mit geschätzten Einnahmen in Höhe von 40 Mrd. EUR aus dem EU-Emissionshandelssystem zwischen 2020 und 2030 soll der Innovationsfonds finanzielle Anreize für Unternehmen und Behörden schaffen, in modernste CO2-arme Technologien zu investieren und den Übergang Europas zur Klimaneutralität zu unterstützen. Im Rahmen früherer Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen wurden bereits rund 6,5 Mrd. EUR aus dem Innovationsfonds für über 100 innovative Projekte vergeben.
Heute eröffnet der Innovationsfonds auch die erste Pilotauktion der Europäischen Wasserstoffbank, in deren Rahmen für die Projektträger im EWR Mittel in Höhe von 800 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Bei den Projekten kann die Unterstützung aus der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des Innovationsfonds und der Pilotauktion der Europäischen Wasserstoffbank nicht kombiniert werden.
Weitere Informationen
Projektportfolio des Innovationsfonds (nur EN)
Projekt-Dashboard des Innovationsfonds (nur EN)
Zitate
Der Erfolg des europäischen Grünen Deals hängt von unserer Fähigkeit ab, innovativ zu sein und unseren Industrie-, unseren Verkehrs- und unseren Energiesektor zu dekarbonisieren. Wir investieren massiv in diesen Übergang und nutzen hierzu die Einnahmen aus dem Emissionshandel. Mit diesem nachhaltigen Modell werden die Emissionen verringert und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gestärkt.
Maroš Šefčovič, Exekutiv-Vizepräsident für den europäischen Grünen Deal, interinstitutionelle Beziehungen und Vorausschau - 23/11/2023
Der Innovationsfonds ist unser wichtigstes Instrument zur Unterstützung der europäischen Industrie beim Übergang zur Klimaneutralität. Tagtäglich werden in Europa immer mehr innovative Projekte angekündigt. Der Innovationsfonds sorgt dafür, dass die in Bezug auf Emissionsreduktionen und Skalierbarkeit vielversprechendsten Projekte verwirklicht werden. Auf dem Weg zu Netto-Null müssen Klimaerfordernisse mit wirtschaftlichen Chancen kombiniert werden. Mit einem höheren Budget und 1,4 Mrd. EUR für saubere Fertigungstechnologien zeigt die diesjährige Aufforderung unsere Entschlossenheit, uns ehrgeizige Ziele zu stecken und schnell zu handeln.
Wopke Hoekstra, Commissioner for Climate Action - 23/11/2023
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 23. November 2023
- Autor
- Vertretung in Luxembourg