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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel18. Juli 2022Vertretung in Luxembourg

70,2 Mrd. EUR öffentliche Entwicklungshilfe von Team Europa für 2021

The Berlaymont Building and European Flags

Wie in dem heute vom Rat gebilligten Jahresbericht an den Europäischen Rat über die Entwicklungshilfeziele der EU bestätigt wurde, haben die EU und ihre 27 Mitgliedstaaten im Jahr 2021 ihre öffentliche Entwicklungshilfe für Partnerländer weltweit auf 70,2 Mrd. EUR aufgestockt. Nach den vom Ausschuss für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD-DAC) veröffentlichten vorläufigen Zahlen entspricht dies einem nominalen Anstieg um 4,3 % und 0,49 % des kollektiven Bruttonationaleinkommens (BNE). Die EU und ihre Mitgliedstaaten, die als Team Europa zusammenarbeiten, stellen 43 % der weltweiten öffentlichen Entwicklungshilfe bereit und unterstreichen damit ihre Stellung als weltweit führende Geber. Sie sind entschlossen, ihrer gemeinsam eingegangenen Verpflichtung nachzukommen, bis 2030 mindestens 0,7 % des kollektiven BNE als öffentliche Entwicklungshilfe bereitzustellen. Dies wird zur erfolgreichen Umsetzung der Global-Gateway-Strategie beitragen. 

Jutta Urpilainen‚ EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, erklärte:

„Im Jahr 2021, d. h. zu einer entscheidenden Zeit, als unsere Partnerländer nicht nur mit langfristigen globalen Herausforderungen konfrontiert waren, sondern auch mit den unmittelbaren Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu kämpfen hatten, erhöhte Team Europa seine Entwicklungshilfe erneut. Trotz der schwierigen Umstände halten wir weiter an den Zielen für nachhaltige Entwicklung fest. Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir unsere Ressourcen strategischer und wirksamer einsetzen. Mittels der Global-Gateway-Strategie, die im Rahmen des Konzepts „Team Europa“ umgesetzt wird, ist die öffentliche Entwicklungshilfe nicht nur eine bedeutende Finanzierungsquelle, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, sondern wird auch zu einem wirkungsvollen Instrument zur Mobilisierung privater Investitionen, um den erforderlichen Umfang der Entwicklungsfinanzierung zu erreichen.“ 

Insgesamt haben letztes Jahr 22 Mitgliedstaaten ihre öffentliche Entwicklungshilfe im Vergleich zu 2020 nominal erhöht, wobei Deutschland (+ 2064 Mio. EUR), Italien (+ 1360 Mio. EUR) und Frankreich (+ 668 Mio. EUR) die stärksten nominalen Zuwächse verzeichneten. Auch Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Irland, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik und Ungarn haben ihren Beitrag erhöht.

Die von den EU-Organen (Europäische Kommission und EIB) bereitgestellte öffentliche Entwicklungshilfe ging 2021 nominal um 1,1 Mrd. EUR (-6,3 %) auf 16,1 Mrd. EUR zurück, was hauptsächlich auf Rückzahlungen von Darlehen des Privatsektors sowie auf die vorgezogene Bereitstellung von Zahlungen im Jahr 2020 zurückzuführen ist, durch die eine rasche Unterstützung der Partnerländer für die Reaktion auf die COVID-19-Pandemie sichergestellt wurde. 2020 war ein außergewöhnliches Jahr und es wurde ein Höchststand bei der öffentlichen Entwicklungshilfe der EU-Organe verzeichnet. Deren öffentliche Entwicklungshilfe im Jahr 2021 ist im Vergleich zu 2019 nach wie vor erheblich gestiegen.

Die EU und ihre Mitgliedstaaten liegen deutlich über dem Durchschnitt der nicht der EU angehörenden DAC-Geber in Bezug auf ihre öffentliche Entwicklungshilfe als Anteil am BNE (0,49 % im Vergleich zu 0,26 %).

Hintergrund

Die Zahlen zur öffentlichen Entwicklungshilfe von Team Europa basieren derzeit auf vorläufigen Informationen, die von allen EU-Mitgliedstaaten (mit Ausnahme Zyperns) an die OECD übermittelt wurden, bis gegen Ende 2022 detaillierte endgültige Daten von der OECD veröffentlicht werden. Die Zahlen zur öffentlichen Entwicklungshilfe werden im Einklang mit der OECD-Methodik auf der Grundlage des Subventionsäquivalents gemeldet.

Das Gesamtvolumen der öffentlichen Entwicklungshilfe der EU umfasst alle Ausgaben der EU-Mitgliedstaaten für öffentliche Entwicklungshilfe sowie die öffentliche Entwicklungshilfe der EU-Organe, die nicht den einzelnen Mitgliedstaaten oder dem Vereinigten Königreich zugerechnet werden (insbesondere Eigenmittel der Europäischen Investitionsbank und Makrofinanzhilfe-Sonderdarlehen auf der Grundlage des Subventionsäquivalents).

Im Mai 2015 bekräftigte der Europäische Rat seine Zusage, die Gesamtquote der kollektiven Entwicklungshilfe bis 2030 auf 0,7 % des kollektiven BNE der EU zu erhöhen. Seit 2015 ist die öffentliche Entwicklungshilfe der EU und ihrer derzeit 27 Mitgliedstaaten auf Cashflow-Basis nominal um 44 % (22,4 Mrd. EUR) gestiegen, während der Anteil der öffentlichen Entwicklungshilfe am BNE sich um 0,09 Prozentpunkte erhöhte.

Weitere Informationen

Fragen und Antworten

Anlage: Vorläufige Zahlen zur öffentlichen Entwicklungshilfe 2021

OECD-Pressemitteilung

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
18. Juli 2022
Autor
Vertretung in Luxembourg