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Vertretung in Luxemburg
Erklärung26. November 2022Vertretung in LuxembourgLesedauer: 2 Min

Rede von Präsidentin von der Leyen beim Treffen „Getreide aus der Ukraine“

Dieses Treffen fällt mit dem Holodomor-Gedenktag zusammen – als die Sowjetunion vor 90 Jahren die Waffe des Hungers gegen das ukrainische Volk richtete.

Grain for Ukraine

"Es gilt das gesprochene Wort!"

Vielen Dank, lieber Wolodymyr, dass Sie uns an diesem so bedeutenden Tag einladen.

Dieses Treffen fällt mit dem Holodomor-Gedenktag zusammen – als die Sowjetunion vor 90 Jahren die Waffe des Hungers gegen das ukrainische Volk richtete. Auch heute setzt Russland wieder Nahrungsmittel als Druckmittel ein. Bei seinem brutalen Überfall auf die Ukraine hat Russland Ihre Ernten zerstört, Ihre Getreidesilos beschossen und Ihre Häfen blockiert. So schneidet Russland die schwächsten Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Asien von lebenswichtiger Nahrung ab. Und macht andere dafür verantwortlich.

Wir müssen weiterhin dagegenhalten. Ihre Initiative „Getreide aus der Ukraine“, die ich voll und ganz unterstütze, ist hierfür von zentraler Bedeutung. Sie zeigen wie gewohnt Ihr unverbrüchliches Engagement für weltweite Ernährungssicherheit, internationale Verantwortung und Solidarität gegenüber unseren Partnern und den Schwächsten. Und wir stehen an Ihrer Seite.

Auf Bali haben die G20-Spitzen weltweite Solidarität bei der Bekämpfung des Hungers als Folge des russischen Angriffskriegs eingefordert. Wir stehen zu unserem Wort und werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun.

Die von der Kommission und den angrenzenden Mitgliedstaaten eingerichteten Solidaritätskorridore sind ein großer Erfolg. Seit Mai konnte die Ukraine über diese Korridore mehr als 17 Mio. Tonnen Getreide und Lebensmittel exportieren. Und sie sind die einzige Option, damit alle anderen nichtlandwirtschaftlichen Waren aus der Ukraine in die übrige Welt exportiert werden können. Die Solidaritätskorridore sind für die Wirtschaft der Ukraine ein Rettungsanker: Sie bringen den ukrainischen Landwirten und Unternehmen mehr als 19 Mrd. EUR an dringend benötigtem Einkommen.

Die Europäische Kommission hat nun zusammen mit Finanzinstituten wie der EIB, der EBWE und der Weltbank zusätzliche Mittel in Höhe von 1 Mrd. EUR für den Ausbau der Leistungsfähigkeit dieser Solidaritätskorridore mobilisiert. Und wir sind froh, dass die Schwarzmeer-Getreide-Initiative um 120 Tage verlängert wurde. Dank der EU-Solidaritätskorridore und der Schwarzmeer-Getreide-Initiative konnten insgesamt mehr als 28 Millionen Tonnen landwirtschaftlicher Erzeugnisse auf den Weltmarkt gebracht und insbesondere in die bedürftigsten Länder geliefert werden.

Wir müssen der Welt signalisieren, dass wir unsere schwächsten Partner nicht im Stich lassen werden. Daher freue ich mich sehr, Ihnen heute mitteilen zu können, dass die Europäische Kommission die Beladung von zwei Getreidefrachtern unterstützt. Wir übernehmen die Transportkosten für 40 000 Tonnen Getreide – das ist das Restkontingent. Egal, was es kostet.

90 Jahre nach dem Holodomor gedenken wir der Opfer in der Ukraine. Sie starben still vor sich hin, sind jämmerlich verhungert – und die Welt hat damals weggeschaut. Das werden wir nicht noch einmal zulassen.

Wir kommen hier und heute mit der Ukraine zusammen, um einerseits den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Andererseits aber auch, um der Ukraine zur Seite zu stehen und der unschuldigen Opfer des Holodomors zu gedenken.

Und wir werden der Ukraine zur Seite stehen, so lange es nötig ist.

Slava Ukraini!

 

Weitere Informationen:

Globale Ernährungssicherheit

Solidaritätskorridore zwischen der EU und der Ukraine

EU-Hilfe für die Ukraine

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
26. November 2022
Autor
Vertretung in Luxembourg