
Da die Zahl der Verletzten in der Ukraine täglich steigt, haben lokale Krankenhäuser Schwierigkeiten, alle medizinisch zu versorgen. Gleichzeitig haben Polen, Moldau und die Slowakei angesichts des großen Zustroms vom Menschen Unterstützung für medizinische Evakuierungsoperationen (MEDEVAC) aus ihren jeweiligen Ländern beantragt. Um die lokalen Krankenhäuser zu entlasten, hat die EU seit dem 11. März Patiententransporte in andere europäische Länder koordiniert, die über freie Krankenhauskapazitäten verfügen.
Die Patienten wurden in 18 Länder verlegt: Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Dänemark, Schweden, Rumänien, Luxemburg, Belgien, Spanien, Portugal, die Niederlande, Österreich, Norwegen, Litauen, Finnland, Polen und Tschechien. Die jüngsten Operationen umfassen den Transport von 2 Patienten nach Tschechien am 3. August sowie von 15 Patienten nach Deutschland, von 4 Patienten in die Niederlande und von 2 Patienten nach Norwegen am 4. August.
Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, erklärte hierzu: „Der ungerechtfertigte Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine bringt das ukrainische Gesundheitssystem an seine Grenzen. Um die Ukraine bei der Bewältigung des enorm hohen medizinischen Bedarfs zu unterstützen, hat die EU ihre Hilfseinsätze intensiviert. Neben der Lieferung von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung in die Ukraine im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens koordinieren wir medizinische Evakuierungen. 1000 ukrainische Patienten wurden in Krankenhäuser in 18 europäischen Ländern transportiert. Ich danke allen Ländern, die ukrainische Patienten in diesen kritischen Zeiten aufnehmen. Die Solidarität der EU rettet Leben.“
Die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Stella Kyriakides erklärte dazu: „Angesichts der brutalen militärischen Aggression Russlands arbeitet die EU seit dem ersten Tag unermüdlich daran, der Ukraine und ihren Bürgerinnen und Bürgern Unterstützung zukommen zu lassen. Im Rahmen dieser Unterstützung durch das Katastrophenschutzverfahren können Patienten, die dringend medizinisch versorgt werden müssen, diese Versorgung in Krankenhäusern in der gesamten EU in Anspruch nehmen. So können wir gleichzeitig den Druck auf die Gesundheitssysteme der Nachbarländer der Ukraine verringern. Das ist ganz reale europäische Solidarität. Zusammen mit den ukrainischen Behörden suchen wir auch nach Wegen, die Patienten nach Abschluss ihrer Behandlung nach Hause zu bringen, wenn sie sich dafür entscheiden, zurückzukehren. Diese lebensrettende Arbeit und das unermüdliche Engagement der EU zur Unterstützung der Ukraine werden fortgesetzt.“
Hintergrund
Die medizinischen Evakuierungen werden von dem Katastrophenschutzverfahren der EU sowohl finanziell als auch operativ unterstützt. Mit dem Transportsystem MEDEVAC wird der Transport von Patienten unterstützt, die bestimmte Kriterien erfüllen, also chronisch krank sind oder im Krieg verwundet wurden. Der Mechanismus ermöglicht es der Kommission, die ukrainischen Behörden darüber zu informieren, in welche EU-/EWR-Länder die Patienten gebracht wurden. Für einen sicheren Transfer der Patientendaten werden die Patientenakten über das Frühwarn- und Reaktionssystem (EWRS) ausgetauscht.
Weitere Informationen
Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der EU in der Ukraine
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 5 August 2022
- Autor
- Vertretung in Luxembourg
- Ort
- Luxemburg