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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel27. Juni 2022Vertretung in Luxembourg

Ukraine EU mobilisiert Notfallreserven zur Bewältigung chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer Bedrohungen

EUvsDisinfo - Ukraine

Als Reaktion auf das Ersuchen der ukrainischen Regierung um Bereitstellung medizinischer Ausrüstung, Schutzausrüstung und Spezialausrüstung zum Einsatz bei Risiken für die öffentliche Gesundheit wie chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen (CBRN), hat die Europäische Kommission ihre neuen rescEU-Notfallreserven mobilisiert.

Die von der EU gelieferte Ausrüstung umfasst 300 000 Spezialschutzanzüge, 5 600 Liter Dekontaminierungsmittel und 850 Geräte für Dekontaminierungsmaßnahmen. Da Krankenhäuser in der Ukraine dringend medizinische Ausrüstung benötigen, stellt die EU auch Patientenmonitore, Infusionspumpen und Beatmungsgeräte sowie Schutzausrüstung für medizinisches Personal wie Masken und Kittel bereit.

Diese Hilfe für die Ukraine im Gesamtfinanzwert von 11,3 Mio. EUR wird aus den Notfallvorräten der EU bereitgestellt, die in Rumänien, Ungarn, Schweden, Deutschland, Griechenland und Dänemark vorgehalten werden.

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič‚ äußerte dazu:

„Russlands ungerechtfertigter Krieg und Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen haben die ukrainischen Gesundheitssysteme massiv unter Druck gesetzt. In den letzten vier Monaten haben wir rund um die Uhr gearbeitet um sicherzustellen, dass die EU rasch auf die Ersuchen der Ukraine um spezifische Ausrüstung und humanitäre Hilfsgüter reagieren kann. Bereits 30 Länder haben der Ukraine im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens Güter zur Verfügung gestellt, doch angesichts des enormen medizinischen Bedarfs infolge des anhaltenden Krieges haben wir auch die strategischen rescEU-Reserven mobilisiert. Medizinische Ausrüstung sowie Ausrüstung, die auf chemische, biologische oder nukleare Notfälle zugeschnitten ist, befinden sich auf dem Weg in die Ukraine. Krankenhäuser und medizinische Fachkräfte in der Ukraine arbeiten unter ständigem Beschuss Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um ihnen die notwendigen Instrumente zur Rettung von Menschenleben zur Verfügung zu stellen.“

Das Zentrum der EU für die Koordination von Notfallmaßnahmen steht in engem Kontakt mit den ukrainischen Behörden, entsprechend dem von der Ukraine gemeldeten spezifischen Bedarf weitere Hilfe zu leisten.

Hintergrund

Nach der Aktivierung des EU-Katastrophenschutzverfahrens bietet rescEU einen zusätzlichen Schutz und gewährleistet eine schnellere und umfassendere Katastrophenabwehr. Die rescEU-Reserve wird zu 100 % von der EU finanziert und ihr Einsatz wird in enger Zusammenarbeit mit dem Land, in dem die Reserve angesiedelt ist, von der Europäischen Kommission kontrolliert. In Notfällen bietet die rescEU-Reserve Unterstützung für alle EU-Mitgliedstaaten und Teilnehmerstaaten des Verfahrens und kann auch in Nachbarländern der EU zum Einsatz kommen.   

Um die Krisenvorsorge und -reaktion der EU bei Gefahren für die öffentliche Gesundheit u. a. aufgrund chemischer, biologischer, radiologischer und nuklearer (CBRN) Bedrohungen zu verbessern, hat die Kommission im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens strategische Reserven an Bewältigungskapazitäten gebildet. Dazu gehören Lagerbestände, die sowohl medizinische als auch CBRN-medizinische Gegenmaßnahmen und Ausrüstung umfassen.

Weitere Informationen

Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe der EU in der Ukraine

rescEU

ZENTRUM FÜR DIE KOORDINATION VON NOTFALLMAßNAHMEN

Katastrophenschutzverfahren der EU

 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
27. Juni 2022
Autor
Vertretung in Luxembourg