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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel6. Februar 2023Vertretung in LuxembourgLesedauer: 3 Min

West- und Zentralafrika: EU stellt 2023 181,5 Mio. EUR für humanitäre Hilfe bereit

Weekly meeting of the von der Leyen Commission, 08/02/2023

Die EU stellt in diesem Jahr 181,5 Mio. EUR für humanitäre Hilfe in West- und Zentralafrika bereit, da diese Region weiterhin mit anhaltenden Krisen konfrontiert ist, die durch Konflikte ausgelöst und durch andere Faktoren wie den Klimawandel und den weltweiten Anstieg der Nahrungsmittelpreise verschärft werden. Für Burkina Faso (25,5 Mio. EUR), Mali (26 Mio. EUR), Mauretanien (6,5 Mio. EUR) und die Zentralafrikanische Republik (20,5 Mio. EUR) wurden neue Mittelzuweisungen angekündigt; außerdem ist eine regionale Mittelzuweisung in Höhe von 500 000 EUR vorgesehen. Diese Mittel ergänzen die im vergangenen Monat auf der hochrangigen Konferenz zur Tschadseeregion in Niamey bereits zugesagten EU-Mittel für Nigeria (34 Mio. EUR), Niger (25 Mio. EUR), Tschad (26,5 Mio. EUR) und Kamerun (17 Mio. EUR).

Die Ankündigung erfolgte anlässlich der heutigen EU-ECOWAS-Ministertagung in Brüssel, an der der EU-Kommissar für Krisenmanagement Janez Lenarčič teilnahm. Bis zu 111 Mio. EUR der angekündigten Mittel kommen den ECOWAS-Mitgliedern zugute.

Die humanitäre Hilfe der EU in West- und Zentralafrika hat folgende Ziele:

  • Lebensrettende Hilfe für Menschen, die durch Konflikte vertrieben wurden, und für Aufnahmegemeinschaften
  • Unterstützung für Opfer von Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Überlebender sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt und von Konflikten betroffener Kinder
  • Ernährungshilfe für die bedürftigsten Haushalte und Gemeinschaften, insbesondere während der Magersaison und in schwer erreichbaren Gebieten, und Behandlung schwerer akuter Mangelernährung bei Kindern unter 5 Jahren
  • Gesundheitsversorgung für Bevölkerungsgruppen, die keinen Zugang zu den Diensten der Gesundheitsbehörden haben, und Verbesserung des Zugangs zu einer sicheren Wasser- und Sanitärversorgung
  • Unterstützung der Bildung in Notsituationen für vertriebene Kinder sowie für Kinder, die keine Schule besuchen können
  • Stärkung der Katastrophenvorsorge, z. B. durch Frühwarnsysteme und Maßnahmen zur Klimaresilienz

Darüber hinaus hat die Kommission bereits zusätzliche Mittel in Höhe von 32 Mio. EUR von den Haushaltsbehörden beantragt. Wenn diese Mittel bewilligt werden, gehen 25 Mio. EUR davon an ECOWAS-Länder.

Hintergrund

Die Region West- und Zentralafrika ist eine der ärmsten und fragilsten Regionen der Welt. Sie ist nach wie vor von verschiedenen schweren anhaltenden humanitären Krisen betroffen, die von Konflikten ausgelöst und durch andere Faktoren wie Ernährungsunsicherheit, chronische Unterernährung, Naturgefahren, wiederkehrende Epidemien und die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels verschärft werden.

Derzeit erlebt die Region eine beispiellose Ernährungskrise, die durch die steigenden Nahrungsmittelkosten verschärft wird – im vergangenen Jahr sind Letztere aufgrund lokaler Faktoren wie geringer Niederschläge, aber auch durch globale Trends um durchschnittlich 40 bis 60 % angestiegen. Mehrere Länder in der Sahelzone und Zentralafrika sind in hohem Maße von Getreideeinfuhren aus Russland und der Ukraine abhängig.    

Außerdem sind die Länder West- und Zentralafrikas äußerst anfällig für wetterbedingte Gefahren wie Dürren und Überschwemmungen, die durch den Klimawandel noch verstärkt werden. Einige der weltweit am stärksten vom Klimawandel bedrohten Länder befinden sich in dieser Region, darunter Tschad und die Zentralafrikanische Republik.

Weitere Informationen

Burkina Faso (europa.eu)

Zentralafrikanische Republik (europa.eu)

Mali (europa.eu)

Mauretanien (europa.eu)

Zitate

Im vergangenen Jahr waren mehr als 38 Millionen Menschen in West- und Zentralafrika, wo die Sicherheitslage nach wie vor äußerst besorgniserregend ist, auf Hilfe angewiesen. Als weltweite Folge der Aggression Russlands gegen die Ukraine hat die Ernährungsunsicherheit ein beispielloses Ausmaß erreicht. Insbesondere aufgrund der zunehmenden Missachtung des humanitären Völkerrechts wird die Bereitstellung humanitärer Hilfe immer schwieriger. Für dieses Problem müssen nachhaltige Lösungen gefunden werden. Bis dahin werden die neu angekündigten EU-Mittel dazu beitragen, den wachsenden Bedarf an humanitärer Hilfe in der gesamten Region zu decken, und somit ein Zeichen der Solidarität der EU mit den bedürftigsten Bevölkerungsgruppen setzen.

Janez Lenarčič‚ Kommissar für Krisenmanagement - 06/02/2023

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
6. Februar 2023
Autor
Vertretung in Luxembourg