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Vertretung in Luxemburg
  • Presseartikel
  • 24. September 2024
  • Vertretung in Luxembourg
  • Lesedauer: 5 Min

Laut Eurobarometer-Umfrage sparen die EU-Bürgerinnen und -Bürger Energie, wünschen sich jedoch mehr Unterstützung beim Übergang und dabei, ihre Energiekosten unter Kontrolle zu halten

Visit of Kadri Simson, European Commissioner, to Argentina

Aus einer heute veröffentlichten breit angelegten Umfrage geht hervor, dass die EU-Bürgerinnen und -Bürger die in den vergangenen fünf Jahren von der EU verfolgte Energiepolitik unterstützen. Mit Blick in die Zukunft und im Zusammenhang mit der Förderung der Energiewende und der Sicherstellung unserer Energieunabhängigkeit unterstützen die EU-Bürgerinnen und -Bürger nachdrücklich eine stärkere EU-weite Koordinierung und weitere Anstrengungen auf EU- und nationaler Ebene, um die Energiepreise erschwinglicher zu machen. Eine große Mehrheit der Befragten (77 %) ist der Ansicht, dass die Europäische Union, abhängig von den verschiedenen Umständen, in Energiefragen eine stärkere Koordinierungsrolle übernehmen sollte.  

79 % der Befragten stimmen damit überein, dass unsere Klimaziele zur Schaffung neuer Arbeitsplätze und zu Anreizen für Investitionen in den Sektor der sauberen Energie führen werden. 76 % der Befragten sind überzeugt davon, dass unsere Politik die Abhängigkeit von Energieimporten verringern wird, und 69 % sind der Ansicht, dass sie zu niedrigeren Energiekosten für Haushalte und Unternehmen führen wird. Um sicherzustellen, dass diese Ziele erreicht werden, sollte Europa nach Ansicht von 62 % der Befragten seine Energiequellen diversifizieren, einschließlich durch Investitionen in erneuerbare Energien, und 54 % der Befragten erklärten, dass wir wo immer dies möglich ist, Energie sparen sollten.

Auf die Frage, was die EU-Energiepolitik für sie bedeutet, legten die Bürgerinnen und Bürger in ihren Antworten einen besonderen Schwerpunkt auf die Erschwinglichkeit von Energie: 40 % der Befragten gaben an, dass die Energiepolitik der EU in erster Linie erschwinglichere Energiepreise für die Verbraucher sicherstellen sollte, während 33 % der Meinung waren, dass die EU in innovative Energietechnologien investieren sollte, und 30 % erklärten, dass sich die EU-Energiepolitik auf die Senkung des Energieverbrauchs konzentrieren sollte. Auf die Frage, welche EU-Maßnahmen der vergangenen fünf Jahre einen Mehrwert für die Mitgliedstaaten erbracht hätten, verwiesen 35 % der Befragten auf die Förderung von Investitionen in erneuerbare Energien, und 27 % gaben an, dass die EU durch Investitionen in innovative Energietechnologien einen Mehrwert geschaffen hätte. Des Weiteren gaben 25 % der Befragten an, dass die EU dazu beigetragen habe, dass die Energiepreise so erschwinglich wie möglich seien, und andere gaben an, dass die EU-Energiepolitik den Verbrauchern die Wahl zwischen Energieversorgern (24 %) bzw. energieeffizienten Produkten (18 %) erleichtert habe. Auf die konkrete Frage nach dem EU-Energielabel gaben drei Viertel der Befragten (75 %) an, dass es ihre Wahl beim Kauf eines Geräts in den letzten fünf Jahren beeinflusst habe.

Die Verbraucher stehen hinter der Energiewende, wollen aber mehr Unterstützung

Mehr als drei Viertel der Befragten (77 %) gaben an, dass sie ihre Gewohnheiten in den letzten fünf Jahren erheblich geändert haben, um zu Hause weniger Energie zu verbrauchen. 55 % der Befragten gaben an, Anpassungen in Bezug auf die von ihnen genutzten Verkehrsmittel vorgenommen zu haben, um ihren Energieverbrauch zu senken, und vier von zehn Befragten (41 %) gaben an, ihr Energieverbrauchsmuster am Arbeitsplatz geändert zu haben.

Die konkreten Antworten in Bezug auf die von den Bürgerinnen und Bürgern ergriffenen Maßnahmen zeigen, dass die von der Kommission ins Leben gerufene Renovierungswelle in ganz Europa Wirkung zeigt. Von den 44 % der Befragten, die zu Hause Energiesparmaßnahmen ergriffen haben, gab fast die Hälfte an, dass sie Dach, Wände, Fenster oder Fußböden isoliert hätten. Mehr als jeder fünfte Befragte erwähnt den Wechsel des Heizkessels (27 %) oder die Installation von Solarpaneelen (22 %). Zudem gaben fast vier von zehn Befragten (37 %) an, dass die Maßnahmen nicht aus finanziellen Gründen ergriffen wurden oder dass die Entscheidung für diese Maßnahmen vom Hauseigentümer oder gemeinsam mit den Miteigentümern des Gebäudes (36 %) getroffen wurde.

Vor die Wahl gestellt, mit Blick in die Zukunft eine von mehreren politischen Optionen zur Erreichung von Klimaneutralität auszuwählen, ist eine Mehrheit der Befragten der Meinung, dass sich die EU darauf konzentrieren sollte, die Mitgliedstaaten dazu anzuhalten, Maßnahmen für Haushalte, die von Energiearmut betroffen sind (53 %) zu unterstützen, den Energieverbrauch zu senken (50 %) oder Maßnahmen zur Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger bei der Erzeugung oder der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (50 %) zu ergreifen. 38 % der Befragten gaben an, dass die EU die Mitgliedstaaten ermutigen sollte, sich auf Maßnahmen für Industrie und Unternehmen zu konzentrieren. Auf die Frage, welche spezifischen Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels dienen würden, erklärten 35 %, dass die EU zu diesem Zweck Innovationen im Bereich der sauberen Technologien unterstützen sollte, während 30 % der Ansicht sind, dass sie Anreize für Energieeinsparungen schaffen sollte.

Hintergrund

In nur wenigen Jahren hat die EU fast alle Teile ihrer Energiegesetzgebung im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal und als Reaktion auf die rechtswidrige Aggression Russlands gegen die Ukraine und den Einsatz seiner Energieressourcen als Waffe umgestaltet. Die Ziele für erneuerbare Energien und Energieeffizienz wurden angehoben, die Gebäuderenovierung wurde gefördert und die Funktionsweise der Strom- und Gasmärkte reformiert.

Mit neuen Finanzierungsinstrumenten auf EU-Ebene wurden beeindruckende Fortschritte erzielt, um die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft auf dem Weg zur Dekarbonisierung mit dem Ziel der Klimaneutralität der EU bis 2050 zu unterstützen. 

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage nach der COVID-19-Pandemie und der russischen Invasion in die Ukraine sind den Haushalten und Unternehmen extrem hohe Energiekosten entstanden, die in den letzten Jahren zu einer Belastung der nationalen Haushalte und zu Inflation geführt haben. Obwohl der Höhepunkt der Krise weitgehend hinter uns liegt und Energie kein vorherrschender Inflationsfaktor mehr ist, sind die Energiepreise nach wie vor hoch. 

Die Ergebnisse der heutigen Umfrage spiegeln sich gut in den ehrgeizigen Zielen der neuen Kommission für 2024-2029 wider, wie sie in den politischen Leitlinien von Präsidentin von der Leyen und in den Mandatsschreiben dargelegt sind, die sie an die designierten Kommissionsmitglieder gerichtet hat. 

Weitere Informationen

Eurobarometer-Sonderumfrage 2024 „Einstellungen der EU-Bürgerinnen und -Bürger zur Energiepolitik“

Factsheets zu den einzelnen Mitgliedstaaten

 

Quote(s)

 

Die Bürgerinnen und Bürger äußern große Besorgnis über die Erschwinglichkeit von Energie, aber erkennen gleichzeitig die Notwendigkeit einer Energiewende an. Sie erkennen an, dass die EU die schlimmsten Auswirkungen der hohen Energiepreise während der jüngsten Energiekrise abgemildert hat, unter anderem indem sie Preisschwankungen verringert und schutzbedürftige Verbraucher vor Preiserhöhungen geschützt hat, wollen aber, dass wir uns in den kommenden Jahren weiterhin auf die Erschwinglichkeit konzentrieren. Die Bürgerinnen und Bürger sind auch von dem Ziel der Klimaneutralität und den sich daraus ergebenden Vorteilen überzeugt. Der Weg ist lang, aber das Ziel ist klar: die Abhängigkeit der EU von Importen fossiler Brennstoffe muss zum Nutzen der Bürger, der Unternehmen und der Umwelt beendet und der Bedarf durch heimische erneuerbare Energien gedeckt werden.

Kadri Simson, Kommissarin für Energie

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
24. September 2024
Autor
Vertretung in Luxembourg