Um die nachhaltige Stadtentwicklung in EU-Städten weiter anzukurbeln und zu stärken, veröffentlicht die Kommission heute eine dritte, mit 90 Mio. EUR ausgestattete Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen der Europäischen Stadtinitiative. Mit den im Zuge dieser Aufforderung ausgewählten Projekten werden innovative Lösungen in Städten getestet, um diese beim ökologischen und digitalen Wandel zu unterstützen.
Die Projekte müssen sich auf eine dieser beiden Prioritäten konzentrieren:
- Energiewende: Erprobung und Erkundung konkreter innovativer Lösungen, die erschwingliche, sichere und sauberere lokale Energiesysteme gewährleisten sollen
- Technologie in Städten: Erprobung neuer Technologien und digitaler Lösungen zur Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen, der städtischen Governance, der Lebensqualität und des Engagements der Bürgerinnen und Bürger und Gewährleistung von mehr Sicherheit und Zugänglichkeit für alle
80 % der Projektkosten werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert, wobei jedes einzelne Projekt bis zu 5 Mio. EUR erhält. Ein Teil dieser Mittel dient dem Wissenstransfer und der Anpassung der erprobten Lösungen an andere EU-Städte und soll so sicherstellen, dass lokale Projekte eine breitere gesellschaftliche und wirtschaftliche Wirkung in Europa entfalten. Die restlichen 20 % der Kosten tragen lokale Behörden und Projektpartner.
Interessierte Vertreter/innen von EU-Städten werden gebeten, sich weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren über die Website der Europäischen Stadtinitiative zu beschaffen. Vorschläge können bis zum 14. Oktober 2024 eingereicht werden.
Hintergrund
Die Europäische Stadtinitiative ist ein wichtiges Instrument der Kohäsionspolitik für den Programmplanungszeitraum 2021-2027, um die nachhaltige Stadtentwicklung in der gesamten EU anzukurbeln und zu stärken. Sie verdeutlicht die besondere Rolle, die EU-Städte jeder Größe bei der Gewährleistung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts in der gesamten EU spielen – ein zentrales Ziel der Kohäsionspolitik. In diesem Zeitraum werden EU-Städte mit 24 Mrd. EUR aus dem EFRE bei der Umsetzung ihrer Strategien für nachhaltige Entwicklung unterstützt, wobei Projekte in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit, Ökologisierung, soziale Inklusion, Kultur und Demografie in den Städten durchgeführt werden.
Die Europäische Stadtinitiative gibt Städten die Möglichkeit, innovative Lösungen zu erproben, mit denen die jeweiligen einzigartigen städtischen Herausforderungen angegangen werden, und zwar auf der Grundlage von Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen und Themen, die von der Kommission festgelegt werden. Die entsprechenden Lösungen sollten übertragbar und auch in anderen EU-Städten anwendbar sein. Es wurden bereits zwei Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen durchgeführt: eine im Oktober 2022 zur Unterstützung des Neuen Europäischen Bauhaus und eine im Mai 2023 mit Schwerpunkt auf den Themen Ökologisierung von Städten, nachhaltiger Tourismus und Talententwicklung in schrumpfenden Städten.
Die Europäische Stadtinitiative baut auf den innovativen Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung auf, einer Initiative der Kommission aus dem Programmplanungszeitraum 2014-2020, konzentriert sich jedoch stärker auf städtische Innovation, Nachhaltigkeit und Anwendbarkeit in anderen Städten. Die Unterstützung geht über die Innovation hinaus und umfasst städtegerechte Politikgestaltung und Wissensaustausch zu Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung durch die EU-Städteagenda.
Weitere Informationen
Offene Datenplattform für die Kohäsionspolitik
Quote(s)
Städte sind wahre Innovationszentren und spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des ökologischen und des digitalen Wandels vor Ort. Mit dieser dritten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die Europäische Stadtinitiative bieten wir den Städten die Gelegenheit, das Potenzial neu entstehender Technologien im Energiesektor und darüber hinaus zu erkunden und damit auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa voranzugehen. Städtische Gebiete jeder Größe werden nicht zurückgelassen – wir werden dafür sorgen, dass sie innovativ sind und mit der Zeit gehen, um inklusiver und für alle Menschen in Europa zugänglicher zu werden.
Elisa Ferreira, Kommissarin für Kohäsion und Reformen
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 6. Mai 2024
- Autor
- Vertretung in Luxembourg