Kanada beteiligt sich am Programm „Horizont Europa“ - Europäische Kommission
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  • Presseartikel
  • 3. Juli 2024
  • Vertretung in Luxembourg
  • Lesedauer: 4 Min

Kanada beteiligt sich am Programm „Horizont Europa“

Kanada stößt zu der wachsenden Gruppe von Nicht-EU-Ländern, die mit dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont Europa“ assoziiert sind, und wird an Großprojekten zur Bewältigung unserer größten Herausforderungen mitarbeiten.

Heute unterzeichnen Iliana Ivanova, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, und François-Philippe Champagne, kanadischer Minister für Innovation, Wissenschaft und Industrie, ein Abkommen, das kanadischen Forschenden und Organisationen die Möglichkeit eröffnet, sich gleichberechtigt mit ihren EU-Partnern an dem Programm zu beteiligen.

Anlässlich des Gipfeltreffens EU-Kanada, das am 24. November 2023 stattfand, verkündeten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der kanadische Premierminister Justin Trudeau den Abschluss der Verhandlungen über die Assoziierung Kanadas mit Säule II von „Horizont Europa“. Heute begrüßten sie die Assoziierung in einer gemeinsamen Erklärung.

Kanada wird mit Säule II von „Horizont Europa“ assoziiert, mit der kooperative Forschungsprojekte in einer Vielzahl von Bereichen finanziert werden. Kanadische Einrichtungen können sich nun an Forschungskonsortien, denen einige der weltweit führenden Forschungseinrichtungen angehören, beteiligen und deren Leitung übernehmen, um globale Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Sie erhalten künftig die Möglichkeit, Finanzmittel direkt aus dem Programm in Anspruch zu nehmen. Zugleich wird Kanada einen Beitrag zum Programmhaushalt leisten.

Bis zur Unterzeichnung galt eine Übergangsregelung für kanadische Einrichtungen. Somit konnten sie zu allen Aufrufen zur Einreichung von Vorschlägen, die zur Umsetzung der Säule II von „Horizont Europa“ bereits gemäß dem Haushaltsplan für die Zeit ab 2024 veröffentlicht wurden, als potenzielle Begünstigte Beiträge einreichen und bewerten lassen.

Hintergrund

Horizont Europa“ ist das wichtigste EU-Förderprogramm für Forschung und Innovation, das mit 93,5 Mrd. EUR für den Zeitraum 2021-2027 dotiert ist. Es dient zur Bekämpfung des Klimawandels, trägt zur Verwirklichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung bei und fördert Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum in der EU. Die Säule II ist als größter kooperativer Teil des Programms mit Mitteln in Höhe von 52,4 Mrd. EUR ausgestattet und vorrangig auf gemeinsame globale Herausforderungen wie Klima, Energie, digitale Wirtschaft und Gesundheit ausgerichtet.

Die anderen Säulen von „Horizont Europa“, nämlich „Wissenschaftsexzellenz“ und „Innovatives Europa“, stehen kanadischen Organisationen und Forschenden weiterhin offen. Dies gilt auch für die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA), das Leitprogramm der EU für die Doktoranden- und Postdoc-Ausbildung und für kooperative Forschung, auf das die Hälfte der gemeinsamen Projekte der EU und Kanadas im Rahmen von „Horizont Europa“ Projekte entfällt.

Kanadische Einrichtungen beteiligen sich derzeit im Rahmen von „Horizont Europa“ an 155 Projekten. Sie haben bislang über „Horizont Europa“ mehr als 6 Mio. EUR an Fördermitteln – 2,3 Mio. EUR davon waren Finanzhilfen des Europäischen Forschungsrats – erhalten. Darüber hinaus wurden den kanadischen Partnern 1,9 Mio. EUR für Projekte im Rahmen der Säule II und 1,8 Mio. EUR für den Programmbereich „Forschungsinfrastrukturen“ zur Verfügung gestellt.

Derzeit gibt es 19 assoziierte Länder. Die Assoziierung basiert entweder auf der Mitgliedschaft im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder dem Status als beitretende Staaten, Bewerberländer und mögliche Bewerberländer, als Länder der Europäischen Nachbarschaftspolitik bzw. als Drittländer und Gebiete, die eine Reihe von Kriterien erfüllen, die mit ihrem wirtschaftlichen und politischen System bzw. dem Forschungs- und Innovationssystem zusammenhängen. Kürzlich wurden förmliche Verhandlungen mit der Republik Korea über die Assoziierung mit „Horizont Europa“ abgeschlossen. Verhandlungen werden derzeit mit der Schweiz geführt, vorbereitende Gespräche sind mit Japan und Singapur im Gange.

Weitere Informationen

Gemeinsame Erklärung

Horizont Europa

Internationale FuI-Zusammenarbeit zwischen der EU und Kanada

Europas globales Konzept für Forschung und Innovation

Quote(s)

 

Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind globaler Natur. Daher müssen wir zusammenarbeiten, um sie meistern zu können. Ich möchte Kanada als Teilnehmer an unserem Programm „Horizont Europa“ herzlich willkommen heißen. Mit diesem Schritt stärken wir die Beziehungen der EU zu vertrauenswürdigen Partnern, die über eine solide wissenschaftliche Grundlage verfügen und zahlreiche Erfolge im Bereich Forschung und Innovation vorweisen können. Jetzt wird es unseren besten Köpfen möglich sein, gemeinsam Zukunftslösungen zu erarbeiten.

Iliana Ivanova, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend

Dieses neue Abkommen zwischen Kanada und der Europäischen Union wird unsere Zusammenarbeit im Rahmen von „Horizont Europa“ vertiefen und die Beziehungen insgesamt stärken. Kanadischen Wissenschaftlern, Forschenden und Innovatoren werden neue Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit internationalen Partnern eröffnet. Künftig wird ihnen eine noch größere Rolle bei der Bewältigung einiger der weltweit größten Herausforderungen, wie etwa des Klimawandels, zukommen. Diese Art von Kooperationen ist nicht einfach nur vorteilhaft, sondern in der heutigen vernetzten Welt schlichtweg unverzichtbar.

François-Philippe Champagne, Minister for Innovation, Science and Industry of Canada

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
3. Juli 2024
Autor
Vertretung in Luxembourg