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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel23. Februar 2022Vertretung in LuxembourgLesedauer: 2 Min

Kommission präsentiert aktualisierte eingehende Überprüfung der strategischen Abhängigkeiten Europas

Drapeaux européens devant le Berlaymont

Die Kommission hat heute die zweite Ausgabe der eingehenden Analyse der strategischen Abhängigkeiten Europas veröffentlicht. Der Bericht befasst sich mit fünf Bereichen (seltene Erden und Magnesium, Chemikalien, Solarpaneele, Cybersicherheit und IT-Software), in denen Europa mit strategischen Abhängigkeiten von Drittländern konfrontiert ist. Er soll dazu beitragen, die damit einhergehenden Risiken und die Möglichkeiten zu deren Bewältigung besser zu verstehen.

In dem heute vorgelegten Follow-up-Bericht über strategische Abhängigkeiten werden folgende Punkte hervorgehoben:

  • Strategische Abhängigkeiten von seltenen Erden, Magnesium und Solarpaneelen sind darauf zurückzuführen, dass die weltweite Produktion stark auf China konzentriert ist und dass die Möglichkeiten, die Versorgung – auch von innerhalb der EU – zu diversifizieren oder Ersatz zu finden derzeit beschränkt sind. Abhängigkeiten werden auch bei zahlreichen Chemikalien festgestellt, die in einer ganzen Reihe von industriellen Ökosystemen von entscheidender Bedeutung sind. Darüber hinaus werden in dem Bericht Schwächen aufgezeigt, die im Vergleich zu den globalen Wettbewerbern der EU bei Schlüsseltechnologien wie Cybersicherheit und IT-Software bestehen.
  • Mit Blick auf die in der ersten Ausgabe der eingehenden Überprüfung analysierten Sektoren wird in dem Bericht ein Bündel von Maßnahmen erläutert, die auf den Weg gebracht wurden, um diesen strategischen Abhängigkeiten zu begegnen. Wie aus dem Bericht hervorgeht, wurden erhebliche Fortschritte erzielt: Dazu gehören Projektinvestitionsvorhaben dank bestehender Industrieallianzen in den Bereichen Rohstoffe, Batterien und Wasserstoff sowie jüngst ins Leben gerufene Allianzen für Halbleiter und Cloud-Dienste, ferner die Annahme von Rechtsetzungsvorschlägen der Kommission zu Batterien, Wasserstoff und Halbleitern und neue internationale Partnerschaften, etwa im Rohstoffbereich. In dem Bericht wird auch hervorgehoben, dass wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse, die u. a. auf bahnbrechende Innovationen bei Halbleitern und Cloud-Diensten abzielen, eine bedeutende Rolle spielen.

Der Bericht baut auf den ersten Analysen auf, die der aktualisierten Industriestrategie 2021 zugrunde liegen. Ziel ist der Übergang Europas zu einer grünen, digitalen, resilienten und global wettbewerbsfähigen Wirtschaft unter Berücksichtigung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Binnenmarkt.

Hintergrund

Im Mai 2021 veröffentlichte die Kommission ihre aktualisierte Industriestrategie. Darin wird den Lehren Rechnung getragen, die aus der COVID-19-Pandemie gezogen wurden, um die wirtschaftliche Erholung in Europa anzukurbeln und die offene strategische Autonomie Europas zu stärken. In der aktualisierten Strategie werden die Prioritäten bekräftigt, die ein Jahr zuvor in der im März 2020 vorgelegten Mitteilung über die neue Industriestrategie festgelegt wurden. Darin wird ein Weg für den grünen und den digitalen Wandel in Europa aufgezeigt.https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/europe-fit-digi…

Zusammen mit der aktualisierten Industriestrategie 2021 wurde der Bericht zur Analyse der strategischen Abhängigkeiten Europas vorgelegt. Im Zuge der dabei durchgeführten Analyse von mehr als 5000 Produkten wurde festgestellt, dass bei 137 Produkten in sensiblen Ökosystemen eine hohe Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten besteht. Darüber hinaus wird in dem Bericht eine erste Phase eingehender Überprüfungen für sechs strategische Bereiche (Rohstoffe, Batterien, pharmazeutische Wirkstoffe, sauberer Wasserstoff, Halbleiter sowie Cloud- und Spitzentechnologien) präsentiert, in denen die EU mit Abhängigkeiten konfrontiert ist.

Weitere Informationen

Zweiter Bericht über strategische Abhängigkeiten

Factsheet zu eingehenden Überprüfungen strategischer Abhängigkeiten

Aktualisierung der Industriestrategie 2021

 

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
23. Februar 2022
Autor
Vertretung in Luxembourg