
Die Europäische Kommission veröffentlicht heute den Jahresbericht 2025 über den Binnenmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit, in dem die Stärken und Schwächen der EU-Wirtschaft untersucht werden. Er liefert den analytischen Rahmen für den Kompass für Wettbewerbsfähigkeit, einen Aktionsplan, der die wirtschaftliche Dynamik in Europa wieder ankurbeln wird.
Dabei wird die Entwicklung von 22 zentralen Leistungsindikatoren – etwa Integration in den Binnenmarkt, Forschung und Entwicklung, Ausgaben und Strompreise – nachverfolgt. Diese sind maßgeblich für die Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit der EU und die Ermittlung von Bereichen mit verstärktem Handlungsbedarf, wie Vollendung des Binnenmarkts, Schließung der Innovationslücke, Dekarbonisierung der Industrie und Abbau von Abhängigkeiten.
Die wichtigsten Ergebnisse des Berichts sind:
- Faktoren wie hohe Energiekosten und Überkapazitäten in Drittländern üben zusehends Druck auf die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft aus.
- Mit 450 Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern und 23 Millionen Unternehmen ist der Binnenmarkt der Dreh- und Angelpunkt der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit der EU. Dennoch wird er durch anhaltende Hindernisse ausgebremst. So betrachten zwei Drittel der Unternehmen den Verwaltungsaufwand als Hemmnis.
- Europa verfügt zwar über stabile Investitionsausgaben, rege Forschungstätigkeit und einen umfangreichen Talentpool, die Unternehmen haben jedoch Schwierigkeiten zu expandieren, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegen nach wie vor unter denen der Wettbewerber und die Digitalisierung schreitet zu langsam voran.
- Obwohl Europa über eine starke industrielle Basis verfügt, beeinträchtigen die hohen Energiepreise die Wettbewerbsfähigkeit. Die Dekarbonisierung von Industrie und Energiesystemen und die Kreislaufwirtschaft schreiten voran, sollten jedoch beschleunigt werden.
- Die EU liegt weiterhin an der Spitze bei der Ausfuhr von Dienstleistungen und an zweiter Stelle bei der Ausfuhr von Waren. Dennoch sollten strategische Abhängigkeiten und nicht marktbedingte Überkapazitäten in Drittländern sorgfältig überwacht werden.
Hintergrund
Der Jahresbericht über den Binnenmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit stützt sich auf die jährliche Berichterstattung der Kommission seit 2020 und liefert wichtige Analysen für sachlich fundierte Diskussionen im Europäischen Parlament, im Europäischen Rat und im Rat.
Mit dem Jahresbericht 2025 wird auf den Antrag des Europäischen Rates vom März 2023 eingegangen, den Zustand des europäischen Binnenmarkts und der Wettbewerbsfähigkeit zu beobachten. Er baut auf dem Jahresbericht 2024 über den Binnenmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit auf und verfolgt die in der Mitteilung über die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der EU aus dem Jahr 2023 genannten Wettbewerbsfaktoren.
Die Ergebnisse dieses Jahresberichts werden richtungsweisend für die Ausarbeitung politischer Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der EU und für die Ausschöpfung des vollen Potenzials des Binnenmarktes sein. Sie werden insbesondere in künftige Initiativen wie den Deal für eine saubere Industrie und die Binnenmarktstrategie einfließen.
Zusätzlich veröffentlicht die Kommission heute mehrere Dokumente, die den Jahresbericht über den Binnenmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit ergänzen, wie den Binnenmarkt- und Wettbewerbsfähigkeitsanzeiger für 2025, einen Bericht über die wichtigsten Ergebnisse der Europäischen Beobachtungsstelle für industrielle Ökosysteme, den neuen Bericht der Taskforce für die Durchsetzung der Binnenmarktvorschriften und einen Binnenmarkt-Wirtschaftsbericht über den Index für die außenwirtschaftliche Anfälligkeit.
Weitere Informationen
Jahresbericht 2025 über den Binnenmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit
Binnenmarkt- und Wettbewerbsfähigkeitsanzeiger für 2025
Bericht der Taskforce für die Durchsetzung der Binnenmarktvorschriften
Binnenmarkt-Wirtschaftsbericht über den Index für die außenwirtschaftliche Anfälligkeit
Quote(s)
Unser wirtschaftlicher Erfolg steht und fällt mit einer ebenso einfachen wie aussagekräftigen Zahl: 450 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher. Tatsache ist, der Binnenmarkt ist der wichtigste und dennoch vielfach ungenutzte Motor für die Wettbewerbsfähigkeit Europas. Die Ergebnisse dieses Berichts sprechen eine deutliche Sprache: Es ist an der Zeit, die Vorteile, die der Binnenmarkt durch seine Größe bietet, voll auszuschöpfen. An der Zeit, die verbleibenden Barrieren zwischen allen 27 Mitgliedstaaten einzureißen und den europäischen Unternehmen einen nahtlosen, einfachen Zugang zu einem der größten integrierten Märkte der Welt zu ermöglichen.
Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriestrategie
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 29. Januar 2025
- Autor
- Vertretung in Luxembourg