DiscoverEU, die Kommissions-Einladung an 18-Jährige zur Europa-Erkundung per Zug, geht in die erste Bewerbungsrunde 2022. Ab morgen, 7. April, 12.00 Uhr, bis 21. April, 12.00 Uhr, können sich junge Menschen in Erasmus+-Programmländern um einen der 35 000 Gratis-Travel-Pässe bewerben.
In diesem Jahr steigt DiscoverEU bei Erasmus+ ein. Deshalb und aufgrund der aufgestockten Mittel im Europäischen Jahr der Jugend 2022 werden diesmal 70 000 Travel-Pässe vergeben: 35 000 in der heute angekündigten Bewerbungsrunde — und weitere 35 000 in einer für Oktober geplanten Runde. Dank der Verschmelzung mit Erasmus+ können erstmals auch junge Menschen aus Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und der Türkei mitmachen.
Der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident Margaritis Schinas erklärte:
„DiscoverEU bietet jungen Menschen mehr Reisemöglichkeiten als je zuvor. Mit dem Europäischen Jahr der Jugend würdigen wir die Jugend. Das sind wir einer ganzen Generation, die in den letzten zwei Jahren nicht reisen konnte, schuldig. Ich wünsche allen viel Glück und eine gute Reise!“
EU-Bildungs und -Jugendkommissarin Mariya Gabriel, fügte hinzu:
„Heute bieten wir für 18-Jährige europaweit 35 000 Reisemöglichkeiten an. Seit 2018 sind bereits 130 000 junge Menschen in diesen Genuss gekommen. Wir wollen möglichst vielen jungen Menschen Gelegenheit geben, zu reisen, Neues zu entdecken und Begegnungen fürs Leben zu machen. Hierbei kann ich allen Beteiligten nur alles Gute wünschen!“
Wer zwischen dem 1. Juli 2003 und dem 30. Juni 2004 geboren ist und beim Auswahlquiz erfolgreich war, kann zwischen dem 1. Juli 2022 und dem 30. Juni 2023 maximal 30 Tage innerhalb von Europa herumreisen. Wer erst in der zweiten Jahreshälfte 18 wird, kann sich im Oktober bewerben.
Zusätzlich zum Travel-Pass gibt es diesmal auch die DiscoverEU-Rabattkarte. Sie bietet 40 000 Preisnachlässe auf öffentliche Verkehrsmittel, Kultur, Unterkunft, Verpflegung, Sport und andere Dienstleistungsangebote in allen teilnehmenden Ländern.
Da DiscoverEU auch einem Lernzweck dient, bieten die Erasmus+-Nationalagenturen Informationsveranstaltungen und Treffen an, um die angehenden Weltenbummler auf ihre Reise vorzubereiten und ein Voneinander-Lernen zu ermöglichen. So will DiscoverEU auch Diskussionen über Nachhaltigkeit, Kultur und eine europäische Identität fördern. Inklusion ist ein ganz besonderer Schwerpunkt. Wer eine Behinderung oder gesundheitliche Probleme hat, kann sich begleiten lassen. Neben den Reisekosten wird auch eine zusätzliche individuelle Hilfe gewährt.
Die Kommission fördert nachhaltigen Schienenverkehr. Ausnahmen gelten für Fälle, in denen es schwierig ist, das europäische Festland zu erreichen, um dort in den Zug zu steigen. Für junge Menschen aus Gebieten in äußerster Randlage, Übersee-Gebieten, abgelegenen Gebieten und Inseln gibt es daher Sonderregelungen.
Hintergrund
Nach einer vorbereitenden Maßnahme des Europäischen Parlaments wurde DiscoverEU im Juni 2018 von der Kommission aus der Taufe gehoben. Formell wurde es dem neuen Programm Erasmus+ 2021-2027 eingegliedert.
Seit 2018 haben sich über 860 000 junge Menschen um 130 000 Travel-Pässe beworben: Aus der jüngsten Umfrage ging hervor, dass 66 % von ihnen zum ersten Mal mit dem Zug ins Ausland fuhren. Für viele war es auch das erste Mal, ohne Eltern oder erwachsene Begleitperson unterwegs zu sein. Die meisten gaben an, selbständiger geworden zu sein.
Dank DiscoverEU sehen sie andere Kulturen und die europäische Geschichte jetzt mit anderen Augen. Auch ihre Fremdsprachenkenntnisse haben Fortschritte gemacht. Zwei Drittel der Befragten gaben an, ohne DiscoverEU hätten sie sich den Travel-Pass nicht leisten können. Wer will, kann im Anschluss an die Reise DiscoverEU-Botschafter/in werden und so den Gedanken weitertragen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, über die offizielle DiscoverEU-Gruppe Kontakt zu Gleichgesinnten aufzunehmen, um Erfahrungen und Tipps, auch zu Sehenswertem oder digitalem und nachhaltigem Reisen, auszutauschen.
Wer sich bewerben will, muss ein Multiple-Choice-Quiz mit allgemeinen Fragen zur Europäischen Union und zu anderen EU-Jugend-Initiativen erfolgreich durchlaufen. In einer zusätzlichen Stichfrage muss geschätzt werden, wie viele Bewerber/innen dieser Runde wohl an einem Dienstag geboren sind. Je näher die Schätzung an der richtigen Antwort liegt, desto mehr Punkte gibt es. So kann die Kommission eine Rangliste der Bewerber/innen erstellen. Entsprechend dieser Rangfolge werden — solange der Vorrat reicht — dann die Travel-Pässe vergeben.
Weitere Informationen
Einzelheiten
- Datum der Veröffentlichung
- 6. April 2022
- Autor
- Vertretung in Luxembourg