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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel17. Mai 2024Vertretung in LuxembourgLesedauer: 2 Min

EU-Hilfslieferungen über den Seekorridor von Zypern nach Gaza

Heute startet eine weitere EU-Hilfslieferung von Zypern aus über den Seekorridor zu dem von den USA neu gebauten Behelfshafen vor dem Gazastreifen. Im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Union liefert Rumänien mehr als 88 000 Nahrungsmittelkonserven an bedürftige Menschen in Palästina. Die Kommission übernimmt die Transportkosten für diese Lieferung. Außerdem wurde in Zypern ein EU-Logistikzentrum eingerichtet, über das weitere Hilfslieferungen in den Gazastreifen organisiert werden sollen.

Das EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen steht weiterhin in engem Kontakt mit den Mitgliedstaaten und humanitären Partnern, um Hilfsangebote zu mobilisieren und die Hilfslieferungen über den Seekorridor auszuweiten.

Diese neue Hilfslieferung auf dem Seeweg erfolgt zusätzlich zu den über 2 000 Tonnen, die bereits über die humanitäre Luftbrücke der EU ins Land gebracht wurden, und zusätzlich zu den 193 Mio. EUR an humanitärer Hilfe, die die EU in diesem Jahr bereits für bedürftige Menschen in Palästina bereitgestellt hat.

Der Seekorridor ergänzt die bestehenden Zugangsrouten zum Gazastreifen auf dem Landweg, wie z. B. über die Grenzübergänge Kerem Shalom und Rafah, und soll sie nicht ersetzen. Die EU fordert Israel auf, neue Zugangsrouten, beispielsweise über den Grenzübergang Erez und den Hafen von Ashdod, dauerhaft offenzuhalten.

Hintergrund

Diese erste Hilfslieferung der EU unter Nutzung des von den USA errichteten Behelfshafens ist das Ergebnis der gemeinsamen Ankündigung der Europäischen Kommission, Deutschlands, Griechenlands, Italiens, der Niederlande, der Republik Zypern, der Vereinigten Arabischen Emirate, des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten vom 8. März 2024, in der sie bekanntgaben, einen Seekorridor eröffnen zu wollen, um humanitäre Hilfe auf dem Seeweg in den Gazastreifen zu bringen.

Am 28. März 2024 rief die Hochrangige Koordinatorin der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau im Gazastreifen, Sigrid Kaag, dazu auf, Hilfslieferungen für den Gazastreifen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Union auch über den Seeverkehrskorridor aus Zypern bereitzustellen.

Quote(s)

 

Ich freue mich über Zyperns Unterstützung durch ein EU-Logistikzentrum vor Ort. Ebenso freue ich mich, dass Rumänien bereit ist, sich an dieser ersten EU-Hilfslieferung unter Nutzung des neuen Behelfshafens der USA zu beteiligen. Die EU wird weiterhin ihr Möglichstes tun, um das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu lindern. Es ist jedoch klar, dass es keine sinnvolle Alternative zu Landrouten durch Ägypten und Jordanien und Zugänge von Israel in den Gazastreifen gibt, um Hilfe in großem Umfang leisten zu können. Der Seekorridor kann nur ein Teil der anhaltenden Bemühungen sein, mehr humanitäre Hilfe und Handelswaren auf verschiedensten Wegen in den Gazastreifen zu bringen.  Ich rufe Israel auf, seinen Verpflichtungen im Rahmen des humanitären Völkerrechts nachzukommen, damit mehr Lieferungen auf dem Landweg erfolgen können, und unverzüglich zusätzliche Grenzübergänge zu öffnen, damit mehr Hilfe ungehindert in den Gazastreifen gelangen kann.

Janez Lenarčič‚ Kommissar für Krisenmanagement

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
17. Mai 2024
Autor
Vertretung in Luxembourg