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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel13. März 2024Vertretung in LuxembourgLesedauer: 2 Min

EU stellt humanitäre Hilfe in Höhe von 70 Mio. EUR für die Region der Großen Seen Afrikas bereit

Wegen der schweren humanitären Krisen in der Region der Großen Seen Afrikas, die durch Konflikte, Gewalt und Naturkatastrophen verursacht werden, kündigt die Kommission erneut humanitäre Hilfe im Wert von fast 70 Mio. EUR an.

Mit diesen EU-Mitteln werden Projekte zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt, für Bildung in Notsituationen und für die Katastrophenvorsorge unterstützt.

Von dem Gesamtbetrag sind 63,75 Mio. EUR für humanitäre Projekte in der Demokratischen Republik Kongo vorgesehen, davon 4,75 Mio. EUR für Katastrophenvorsorge. Letzteres ergänzt den Betrag von 1,7 Mio. EUR, der in diesem Jahr als Reaktion auf die Überschwemmungen in diesem Land bereitgestellt wurde.

Weitere 6 Mio. EUR werden für die Flüchtlingshilfe für burundische Flüchtlinge in der Region bereitgestellt, mit der humanitäre Hilfe für burundische Flüchtlinge in Nachbarländern (einschließlich Ruanda und Tansania) sowie für nach Burundi zurückgekehrte Flüchtlinge bereitgestellt wird.

Hintergrund

In der Demokratischen Republik Kongo haben die Kämpfe im Osten des Landes zu weiteren Vertreibungen geführt. Allein aufgrund des Aufstands der M23-Rebellen wurden dort mehr als 1,6 Millionen Menschen vertrieben. In den letzten Monaten hat die Eskalation dieses Konflikts zu weiterem Leid geführt und die Bereitstellung humanitärer Hilfe behindert. Zivilisten, die zwischen die Fronten geraten, werden immer wieder Opfer von Verstößen gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht, insbesondere gezielter Angriffe auf Zivilisten und eines hohen Maßes an geschlechtsspezifischer Gewalt. Sexuelle Gewalt und Ausbeutung haben ein nie da gewesenes Ausmaß erreicht. Dies ist auch in der Umgebung von Auffanglagern für Binnenvertriebene der Fall, wo Frauen und Kinder sich aufgrund fehlender Möglichkeiten zur Existenzsicherung und unzureichender humanitärer Hilfe gezwungen sehen, sexuelle Handlungen als Überlebensstrategie zu praktizieren. Die weitverbreitete Ernährungsunsicherheit im Land hat dazu geführt, dass die Zahl der Betroffenen inzwischen mittlerweile auf etwa 26 Millionen gestiegen ist und damit eine der höchsten Zahlen weltweit erreicht hat.

In Burundi hat sich die Lage hinsichtlich der Rückkehr von Flüchtlingen seit den Wahlen im Jahr 2020 verbessert. Allerdings ist die Aufnahmekapazität für eine nachhaltige Wiedereingliederung von Rückkehrern aufgrund fehlender sozioökonomischer Möglichkeiten für diese Gruppe nach wie vor unzureichend – gleichzeitig mussten im Jahr 2023 die Nahrungsmittelrationen in Flüchtlingslagern in der gesamten Region aufgrund von Finanzierungslücken gekürzt werden.

Weitere Informationen:

Humanitäre Hilfe der EU für Burundi

Humanitäre Hilfe der EU für die Demokratische Republik Kongo

Quote(s)

 

Die humanitäre Lage in der Region der Großen Seen ist dramatisch und droht, sich 2024 weiter zu verschlechtern, da der Konflikt sich weiter verschärft und die Ursachen der Gewalt fortbestehen. Bereits jetzt hat sich die Sicherheitslage im Osten der Demokratischen Republik Kongo erheblich verschlechtert, mit verheerenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Geschlechtsspezifische Gewalt und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht sind in der Region besonders stark verbreitet. Die humanitäre Hilfe der EU wird dazu beitragen, das Leid der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu lindern. Ich richte jedoch auch einen dringenden Appell an alle Konfliktparteien, das humanitäre Völkerrecht und die Rechte der Zivilbevölkerung zu achten.

Janez Lenarčič‚ Kommissar für Krisenmanagement

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
13. März 2024
Autor
Vertretung in Luxembourg