Kommission begrüßt ENEL-Spende von 3Sun-Fotovoltaikpaneelen an die Ukraine

Mit dem heutigen Start des Projekts „Ray of hope“ zusammen mit ENEL macht die Kommission den ersten Schritt im Rahmen der umfassenderen Initiative zu Spenden von Solarpaneelen an die Ukraine, die Präsidentin von der Leyen während ihres Besuchs in Kiew am 2. Februar 2023 angekündigt hatte.

Die für Energie zuständige Kommissarin, Kadri Simson, der Vorstandsvorsitzende der ENEL, Francesco Starace, und der ukrainische Energieminister, German Galushchenko, kamen heute im Rahmen einer hybriden Sitzung zusammen und begrüßten die Zusage von ENEL, 5700 Fotovoltaikpaneele von jeweils 350 Watt, was eine Gesamtkapazität von etwa 2 MW ergibt, an die Ukraine zu spenden. Die gespendeten Fotovoltaikpaneele mit einer Gesamtfläche von bis zu 11400 m² werden auf den Dächern verschiedener öffentlicher Gebäude in der Ukraine installiert. Die Lieferung soll bis Sommer 2023 erfolgen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte dazu: „Nach meinen Zusagen vor einem Monat in Kiew können wir heute ankündigen, dass die ersten Solarpaneele in Kürze an die Ukraine geliefert werden. Ich möchte der ENEL danken, die 5700 Solarpaneele für die Ukraine spendet. Diese Solarpaneele werden in Europa, in Catania, mit Unterstützung des Europäischen Innovationsfonds hergestellt. Sie werden Schulen, Krankenhäuser und Feuerwehrzentralen mit Strom versorgen. Ich bin davon überzeugt, dass sich sowohl andere europäische Unternehmen als auch die Mitgliedstaaten von diesem ersten Schritt leiten lassen werden, damit die Ukraine auf sauberen Strom zurückgreifen kann, der im Land erzeugt wird.“

Kadri Simson, Kommissarin für Energie, fügte hinzu: „Dieses Projekt markiert den Beginn einer umfassenderen Initiative, um die Energieversorgungssicherheit der Ukraine durch den Ausbau ihrer Kapazitäten für erneuerbare Energien zu erhöhen. Es steht für europäische Solidarität in Aktion und zeigt, wie Investitionen in die Herstellung sauberer Technologien Europa zu mehr Energieversorgungssicherheit und -unabhängigkeit verhelfen können. Ich bin der ENEL sehr dankbar für diese großzügige Spende an die Ukraine. Die ENEL erweist sich erneut als Vorreiter, und zwar nicht nur als Unternehmen an der Spitze der Innovation im Bereich der sauberen Technologien, sondern auch durch seine soziale Verantwortung. Wir sind stolz darauf, dass in der EU hergestellte Solarpaneele dazu beitragen werden, die Energieversorgungssicherheit von Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäude in der Ukraine zu erhöhen.”

Der Vorstandsvorsitzende der ENEL, Francesco Starace, erklärte: „Wir möchten unsererseits der Europäischen Kommission danken für die Beteiligung an dieser wichtigen Initiative, mit der wir zur ununterbrochenen Grundversorgung in der Ukraine beitragen können. Die Fotovoltaikpaneele, die wir spenden, wurden in unserer 3Sun-Gigafactory produziert – einem italienischen Exzellenzprojekt, das den Weg für eine größere Energieunabhängigkeit in Europa ebnet, indem es dazu beiträgt, die Fotovoltaik-Wertschöpfungskette wieder nach Europa zu holen. Diese Sonnenpaneele werden saubere, nachhaltige und zuverlässige Energie erzeugen und wichtige öffentliche Gebäude in der Ukraine, wie Schulen und Krankenhäuser, dabei unterstützen, sich selbst mit Energie zu versorgen. Mit diesem Projekt geben wir den Menschen in der Ukraine, die unter dem andauernden Krieg stark leiden, einen ,Ray of hope‘ – einen Hoffnungsschimmer.”

Der ukrainische Energieminister German Galushchenko erklärte: „Die schrittweise Dezentralisierung des Energiesystems der Ukraine ist ein Garant für ihre Sicherheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber russischen Angriffen. Auf diese Weise wird sich das Energieministerium auf die Förderung der Entwicklung grüner Energie konzentrieren. Derzeit ist es besonders wichtig, die Kapazitäten für die autarke Stromversorgung von Anlagen auszubauen, die für das Funktionieren des Landes von entscheidender Bedeutung sind. Wir danken der ENEL, allen europäischen Unternehmen und der Europäischen Kommission für die große Unterstützung und Solidarität im Kampf um Leben, Licht und Wärme in unseren Heimen in der Ukraine.“

Diese Initiative ist Teil der umfassenderen Bemühungen der EU, netzunabhängige Lösungen für die Stromversorgung wichtiger öffentlicher ziviler Gebäude in der Ukraine sicherzustellen. Nach anhaltenden Angriffen Russlands auf die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine stellt die EU 5400 Stromgeneratoren bereit. Die Fotovoltaikpaneele werden eine ähnlich wichtige Rolle spielen, da so öffentliche Gebäuden in der Ukraine mit selbsterzeugtem Strom versorgt werden können.

Die von der ENEL gespendeten Paneele werden mit logistischer Unterstützung des Katastrophenschutzverfahrens der Union (UCPM) und der Energiegemeinschaft ausgeliefert. Sie werden nach einer von der ukrainischen Regierung festgelegten Prioritätenliste an wichtige öffentliche Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser in der Ukraine verteilt. Dem Sekretariat der Energiegemeinschaft obliegt die unabhängige Aufsicht über die Verteilung und Installation in der Ukraine in Zusammenarbeit mit den jeweiligen ukrainischen Behörden.

Alle von der ENEL gespendeten Solarpaneele wurden in der italienischen 3Sun-Gigafactory in Catania (Sizilien) hergestellt, die mit einer geplanten Investition von etwa 600 Mio. € in den Ausbau der derzeitigen Jahresproduktionskapazität von 200 MW auf etwa 3 GW pro Jahr bis 2024 zur größten Produktionsstätte für Fotovoltaikmodule in Europa werden soll. Das Projekt namens „TANGO“, kurz für iTaliAN Giga factOry, war eine von sieben Initiativen, die von der Europäischen Kommission im Rahmen der ersten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte aus dem Innovationsfonds ausgewählt wurden, und erhielt bis zu 118 Mio. € an Fördermitteln. Das Projekt wurde auch im Rahmen der Ausschreibung des italienischen nationalen Aufbau- und Resilienzplans (NRRP) für die Mission M2C2 Investment 5.1 „Erneuerbare Energie und Batterien“ – Teilinvestition 5.1.1 „PV Technology“ mit einem vom Ministerium für Unternehmen und „Made in Italy“ (MIMIT) verwalteten Entwicklungsvertrag eingereicht. Mit diesen beiden Fonds könnte sich die Finanzierung für das Projekt auf insgesamt 188 Mio. € erhöhen.

Weitere Informationen

Factsheet – Solidarität der EU mit der Ukraine