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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel28. Mai 2024Vertretung in LuxembourgLesedauer: 4 Min

Europas Badegewässer sind nach wie vor sicher

a woman is sitting on a small boat, she is facing a lake

Wie aus dem heute veröffentlichten Jahresbericht über Badegewässer hervorgeht, erfüllte die überwiegende Mehrheit der Badegewässer in Europa 2023 die strengsten Anforderungen der Europäischen Union an die Badewasserqualität und galt somit als „ausgezeichnet“. Dies gilt für 85,4 % der beliebten Badegewässer in der EU. 96 % aller amtlich ausgewiesenen Badegewässer in der EU erfüllten die Mindestqualitätsnormen, und nur 1,5 % wurden als „mangelhaft“ eingestuft.

Die von der Europäischen Umweltagentur (EUA) in Zusammenarbeit mit der Kommission erstellte Bewertung zeigt, wo in diesem Sommer sichere Badegebiete zu finden sind. Ihr Schwerpunkt liegt insbesondere auf der Badesicherheit im Zusammenhang mit der Überwachung von Bakterien, die schwere Erkrankungen beim Menschen verursachen können, und weniger stark auf der allgemeinen Wasserqualität.

Der höchste Anteil an ausgezeichneten Badegewässern findet sich in Griechenland, Kroatien, Zypern und Österreich. In Belgien, Bulgarien, Luxemburg, Malta, Österreich und Rumänien erfüllten alle amtlich ermittelten Badegewässer im Jahr 2023 wenigstens die Mindestanforderungen.

Die Qualität der Küstengewässer ist im Allgemeinen besser als die von Binnengewässern. Im Jahr 2023 wiesen 89 % der untersuchten Küstenbadegebiete eine ausgezeichnete Qualität auf, verglichen mit knapp 79 % der Binnenbadegewässer.

Seit der Verabschiedung der Badegewässerrichtlinie im Jahr 2006 ist der Anteil der Badegewässer mit schlechter Wasserqualität in den letzten zehn Jahren zurückgegangen und bleibt seit 2015 stabil. Gesundheitsrisiken durch Schwimmen in Badegewässern bleiben jedoch ein Problem: Im Jahr 2023 wurden in der EU 321 „mangelhafte“ Badegebiete gemeldet.

Hintergrund

Für die Bewertung stützt sich der heute veröffentlichte Bericht auf die Ergebnisse der Überwachung von 22 081 Badegebieten in ganz Europa, die der EUA für die Saison 2023 gemeldet wurden. Dazu gehören Badegebiete in allen EU-Mitgliedstaaten sowie in Albanien und der Schweiz. Der Bericht beruht auf den von den Mitgliedstaaten für die Badesaison 2020-2023 gemeldeten Daten.

Zusammen mit dem diesjährigen Bericht über die Badegewässer hat die EUA auch eine aktualisierte interaktive Karte veröffentlicht, auf der die Ergebnisse für die einzelnen Badegebiete ersichtlich sind. Zudem sind aktualisierte Länderberichte sowie weitere Informationen über die Umsetzung der Richtlinie in den verschiedenen Ländern verfügbar.

Obwohl sich die meisten europäischen Badegewässer aus bakteriologischer Sicht in einem ausgezeichneten Zustand befinden, ist die Verschmutzung der Oberflächengewässer und des Grundwassers nach wie vor erheblich und kann durch das sich verändernde Klima noch verschlimmert werden. Die Verbesserung der Wasserresilienz zugunsten der Menschen und der Umwelt wird in den kommenden Jahren entscheidend sein.

Die Badegewässerrichtlinie, die die Wasserrahmenrichtlinie ergänzt, ist eine von mehreren EU-Rechtsvorschriften zum Gewässerschutz – zusammen mit der Richtlinie über Umweltqualitätsnormen, der Grundwasserrichtlinie, der Nitratrichtlinie, der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser.

Im Zusammenhang mit dem europäischen Grünen Deal und dem Null-Schadstoff-Aktionsplan prüft die Kommission, ob die Badegewässerrichtlinie noch immer ihren Zweck erfüllt, die öffentliche Gesundheit zu schützen und die Wasserqualität zu verbessern, oder ob die bestehenden Vorschriften verbessert und bestimmte Aktualisierungen, einschließlich neuer Parameter, vorgeschlagen werden müssen, um künftig bessere Bewertungen der Badegewässerqualität zu ermöglichen.

Der Bericht wird während der jährlich von der Kommission abgehaltenen Grünen Woche der EU veröffentlicht, in deren Rahmen auch die am 29. Mai in Brüssel beginnende Konferenz „Towards a water resilient Europe“ („Für ein wasserresilientes Europa“) stattfindet.  Im Rahmen der Grünen Woche der EU startet die Kommission die Kampagne #WaterWiseEU, mit der für die Notwendigkeit der Umgestaltung unserer Art der Wasserbewirtschaftung, -nutzung und -bewertung sensibilisiert werden soll. Sie soll dazu ermutigen, „Wasser anders zu sehen“ und Lösungen für die verschiedenen Herausforderungen im Zusammenhang mit Wasser, mit denen wir heute konfrontiert sind, auszuloten. 

Weitere Informationen

Bewertung der Badewasserqualität im Jahr 2023, einschließlich Factsheets zu den einzelnen Ländern und einer interaktiven Karte

EU-Vorschriften zur Badegewässerqualität

Überarbeitung der Badegewässerrichtlinie

Quote(s)

 

Das Schwimmen in Badegewässern mit mangelhafter Qualität stellt nicht nur ein Gesundheitsrisiko dar; es untergräbt auch das Vertrauen unserer Bürgerinnen und Bürger. Da die große Mehrheit der Badegebiete in Europa eine ausgezeichnete Qualität erreicht, können sich die Europäerinnen und Europäer in diesem Sommer auf sichere Standards beim Baden verlassen. Ausgehend von den umfassenden Wasservorschriften der EU und unserem Null-Schadstoff-Ziel setzen wir uns weiterhin entschlossen dafür ein, die Wasserresilienz zu stärken und ein immer höheres Schutzniveau zu erreichen. Dieses Engagement ist sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für den Schutz unserer Umwelt unerlässlich und sorgt dafür, dass Europa bei der Wasserqualität und dem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt weltweit führend bleibt.

Virginijus Sinkevičius, Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei, erklärte:

Es ist motivierend, erneut festzustellen, dass sich mehr als 40 Jahre umfangreicher Investitionen in die Verbesserung der Qualität unserer Badegewässer – mit dem Ziel, sie so sauber wie möglich zu machen – für die Bürgerinnen und Bürger Europas ausgezahlt haben. Eine kontinuierliche, regelmäßige Überwachung unserer Küstengewässer, Flüsse und Seen sowie anderer Süßwassergewässer durch die Mitgliedstaaten wird für unsere Gesundheit und unser Wohlergehen sowie für die Umwelt von entscheidender Bedeutung sein, da der Klimawandel zu extremeren Wetterbedingungen wie beispielsweise schweren Regenfällen führt, die sich negativ auf die Wasserqualität auswirken können.

Leena Ylä-Mononen, Executive Director of the European Environment Agency

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
28. Mai 2024
Autor
Vertretung in Luxembourg