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Vertretung in Luxemburg
  • Pressemitteilung
  • 19. Juni 2024
  • Vertretung in Luxembourg
  • Lesedauer: 3 Min

EU stellt 99 Mio. EURO an humanitärer Hilfe für die Demokratischen Republik Kongo

Visit of Janez Lenarčič, European Commissioner, to the Democratic Republic of Congo

Vom 16. bis 19. Juni 2024 hat der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarčič die Demokratische Republik Kongo besucht, um die humanitäre Krise, von der Teile des Landes aufgrund von Konflikten und Gewalt betroffen sind, mit eigenen Augen zu sehen.

Während des Besuchs, in dessen Rahmen auch Treffen mit den Behörden sowie ein Besuch in dem besonders von Spannungen geprägten östlichen Teil des Landes stattfanden, kündigte Kommissar Lenarčič an, dass die EU in diesem Jahr humanitäre Hilfe in Höhe von insgesamt fast 99 Mio. EUR bereitstellen will. Dieser Betrag umfasst – vorbehaltlich der Genehmigung durch die EU-Haushaltsbehörde – 35 Mio. EUR.

Der Kommissar traf mit Präsident Félix Tshisekedi und Premierministerin Judith Suminwa Tuluka zusammen, um seine tiefe Besorgnis über die humanitäre Lage im Land zum Ausdruck zu bringen, und betonte die Notwendigkeit der uneingeschränkten Achtung des humanitären Völkerrechts durch alle Parteien – auch in Bezug auf den Schutz der Zivilbevölkerung.

EU-Kommissar Lenarčič bekräftigte ferner den Standpunkt der EU, in dem ein inklusiver Dialog, insbesondere zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda, gefordert wird, um die Ursachen des M23-Konflikts anzugehen und die Achtung der Souveränität, die Eintracht und die territoriale Integrität aller Länder in der Region sicherzustellen.

In Goma traf Kommissar Lenarčič mit humanitären Partnern zusammen und besuchte mehrere von der EU finanzierte Projekte in Siedlungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, in denen Vertriebene aufgenommen wurden und wo er humanitären Helferinnen und Helfern und von der Krise betroffenen Menschen begegnete. Er würdigte das Engagement humanitärer Organisationen, die in der Demokratischen Republik Kongo unter extrem schwierigen Umständen tätig sind, und bekräftigte, dass die EU ihre wichtige Arbeit unterstützt.

Hintergrund

Angesichts von Konflikten, Armut, Mangelernährung und häufigen Krankheitsausbrüchen ist der humanitäre Bedarf in der Demokratischen Republik Kongo weltweit einer der größten. Derzeit gibt es dort mehr als 7 Millionen Vertriebene – damit steht die Demokratische Republik Kongo in Afrika nach Sudan an zweiter Stelle.

Mehr als eine Million kongolesische Flüchtlinge leben in Nachbarländern. Wegen der Instabilität in der Region hat das Land selbst mehr als 500 000 Flüchtlinge aus Nachbarländern aufgenommen. Rund 25,4 Millionen Menschen (mehr als ein Viertel der Bevölkerung) in der Demokratischen Republik Kongo sind aufgrund der Zunahme von Gewalt, Konflikten und Instabilität im Osten des Landes und massiven Binnenvertreibungen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Laut Welternährungsprogramm sind schätzungsweise 2,8 Millionen Kinder akut unterernährt.

Geschlechtsspezifische Gewalt ist in der Demokratischen Republik Kongo ein großes Problem. 2024 entwickelte die EU eine ganzheitliche Strategie für geschlechtsspezifische Gewalt, die auf dem Europäischen Forum für humanitäre Hilfe im März 2024 vorgestellt wurde.

Weitere Informationen:

Humanitäre Hilfe der EU für die Demokratische Republik Kongo

Europäisches Forum für humanitäre Hilfe

Quote(s)

 

Die EU ist nach wie vor fest entschlossen, die Demokratische Republik Kongo bei der Bewältigung der katastrophalen humanitären Lage im Land zu unterstützen. Bereits in diesem Jahr liegt unsere ursprüngliche Mittelzuweisung für humanitäre Hilfe um 35 % über der ursprünglichen Mittelzuweisung für 2023, und ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass ich gerade zusätzliche Mittel in Höhe von 35 Mio. EUR beantragt habe, damit wir lebensrettende Hilfe für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen leisten können. Gleichzeitig unterstützt die EU die Bereitstellung humanitärer Hilfe mit ihren humanitären Hilfsflügen und erforderlichenfalls die Organisation von Flügen in schwer erreichbare Gebiete über die humanitäre Luftbrücke. In einer Welt, in der eine Vielzahl von Krisen unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, sollte die Krise in der Demokratischen Republik Kongo nicht in Vergessenheit geraten: Mein Besuch im Land, der zweite im Laufe meiner Amtszeit, soll auch für die erforderliche Sichtbarkeit der von dieser Krise Betroffenen sorgen.

Janez Lenarčič‚ Kommissar für Krisenmanagement

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
19. Juni 2024
Autor
Vertretung in Luxembourg