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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel10. Mai 2023Vertretung in LuxembourgLesedauer: 2 Min

Sudan: EU startet humanitäre Luftbrücke zur Versorgung mit wichtigen Hilfsgütern

Humanitarian Aid

Angesichts des steigenden Bedarfs an humanitärer Hilfe aufgrund des eskalierenden Konflikts in Sudan hat die EU eine humanitäre Luftbrücke eingerichtet, die wichtige Hilfsgüter zu unseren humanitären Partnern in Port Sudan transportiert. Die 30 Tonnen wichtiger Hilfsgüter, darunter Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygieneartikel sowie Unterkünfte, wurden von den Lagerhallen der Vereinten Nationen in Dubai nach Port Sudan gebracht. Nach ihrer Ankunft wurden sie an die Mitarbeitenden von UNICEF und des Welternährungsprogramms übergeben.

Die humanitäre Luftbrücke wird im Rahmen der Kapazität für europäische humanitäre Hilfe organisiert, einem Instrument zur Schließung von Lücken bei der humanitären Reaktion auf Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Katastrophen.

Die EU hat bereits 200 000 EUR für Soforthilfe und Erste Hilfe für Bevölkerungsgruppen bereitgestellt, die in der Hauptstadt Khartum und in anderen von der anhaltenden Gewalt betroffenen Gebieten verletzt wurden oder einem hohen Risiko ausgesetzt sind. Sie unterstützt die sudanesische Rothalbmondgesellschaft bei der Bereitstellung von Erster Hilfe, Evakuierungsdiensten und psychosozialer Unterstützung. Diese Mittel kommen zu den 73 Mio. EUR hinzu, die Sudan im Jahr 2023 bereits für humanitäre Hilfe zugewiesen wurden. Darüber hinaus wurden dem ägyptischen Roten Halbmond 200 000 EUR für die Unterstützung von Flüchtlingen bereitgestellt, die aus dem Sudan nach Ägypten kommen.

Hintergrund

Am 15. April sind in Sudan bewaffnete gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces ausgebrochen. Diese Entwicklung ist auf einen langwierigen politischen Stillstand nach dem Militärputsch im Jahr 2021 zurückzuführen. Vor dem Ausbruch der Gewalt führten die politische, sicherheitspolitische und wirtschaftliche Instabilität in Verbindung mit einer schlechten Ernte zur schlimmsten humanitären Krise seit zehn Jahren. Die EU hatte ihre humanitäre Hilfe zur Unterstützung der schutzbedürftigsten Bevölkerungsgruppen bereits aufgestockt.

Den jüngsten Berichten des sudanesischen Gesundheitsministeriums zufolge wurden bis zum 5. Mai mindestens 550 Menschen getötet – darunter 18 medizinische und humanitäre Helfer – und mehr als 5000 verletzt. Die tatsächlichen Verluste werden vermutlich deutlich höher liegen.

Die EU hat alle Parteien nachdrücklich aufgefordert, das humanitäre Völkerrecht, einschließlich des Schutzes der Zivilbevölkerung und des humanitären Raums, uneingeschränkt zu achten. Die Sicherheit von humanitären Helferinnen und Helfern, Räumlichkeiten und Hilfsgütern muss gewährleistet sein, damit den Betroffenen Soforthilfe geleistet werden kann.

Weitere Informationen

Humanitäre Hilfe der EU für Sudan

Kapazität für europäische humanitäre Hilfe

Zitate

Ich verurteile nachdrücklich die Kämpfe im Sudan und fordere beide Seiten auf, medizinisches Personal und humanitäre Helferinnen und Helfer lebensrettende Hilfe leisten zu lassen. Angesichts des wachsenden Bedarfs an humanitärer Hilfe richten wir eine humanitäre Luftbrücke ein, die unseren humanitären Partnern vor Ort wichtige Hilfsgüter liefert, damit diese an die Menschen weiterverteilt werden, die sie am dringendsten benötigen. Bei dieser Gelegenheit rufe ich erneut dazu auf, den Kämpfen und dem Verlust von Menschenleben ein Ende zu setzen.

Janez Lenarčič‚ Kommissar für Krisenmanagement - 10/05/2023

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
10. Mai 2023
Autor
Vertretung in Luxembourg