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Vertretung in Luxemburg
Presseartikel8. Juni 2022Vertretung in LuxembourgLesedauer: 2 Min

Ukraine: EU verstärkt operative Unterstützung für humanitäre Organisationen

EU - Ukraine

Da der humanitäre Bedarf in der Ukraine aufgrund der illegalen russischen Invasion weiter steigt, leistet die EU innerhalb des Landes tätigen Hilfsorganisationen direkte operative Unterstützung.

In diesem Zusammenhang hat die EU zwei Lagerhäuser in der Ukraine (in Winnyzja und Dnipro) eingerichtet und vollständig finanziert sowie Aufträge für Lkw-Transporte vergeben, um humanitäre Hilfe zu den Bedürftigen zu befördern. Die Inanspruchnahme dieser von der EU finanzierten humanitären Dienstleistungen (derzeit von Handicap International durchgeführt) ist für Hilfsorganisationen, die in der Ukraine tätig sind, im Rahmen der neuen Kapazität für europäische humanitäre Hilfe kostenlos. Frankreich wird diese Maßnahmen in der Ukraine zudem kofinanzieren – als erster EU-Mitgliedstaat, der sich der Initiative anschließt.

Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič‚ erklärte:

„Humanitäre Grundsätze werden durch den anhaltenden Krieg gegen die Ukraine verletzt. Die EU unterstützt weiterhin Zivilisten, die vor dem Krieg in Nachbarländer fliehen, aber wir müssen auch die Hilfe für diejenigen fortsetzen, die die Ukraine nicht freiwillig oder gezwungenermaßen verlassen, sondern im Land bleiben. Im Rahmen der Initiative „Kapazität für europäische humanitäre Hilfe“ werden humanitäre Partner und EU-Mitgliedstaaten mit Dienstleistungen unterstützt, um eine wirksamere Hilfe zu gewährleisten.“

Die von der EU unterstützten Lkw-Transporte in der Ukraine begannen im April dieses Jahres. Bisher haben sie mehr als 18 humanitäre Partner aus der EU und der Ukraine durch die Lieferung von 56 Sendungen mit mehr als 750 Tonnen humanitärer Fracht unterstützt. So konnte Hilfe in schwer erreichbare Bezirke wie das Stadtzentrum von Charkiw und Kramatorsk gelangen. Die bereits geleistete humanitäre Hilfe umfasst Nahrungsmittel und Grundbedarfsartikel, Hygieneartikel und medizinische Hilfsgüter. Das Lagerhaus in Winnyzja verfügt auch über eine Anlage mit Temperaturregelung, um die Einhaltung der Lagervorschriften für Artikel wie Arzneimittel zu gewährleisten.

Hintergrund

Der Krieg in der Ukraine hat bereits mehr als 6,8 Millionen Menschen gezwungen, in Nachbarländer wie Ungarn, Moldau, Polen, Rumänien und die Slowakei zu fliehen. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Es handelt sich um die am schnellsten wachsende Flüchtlingskrise weltweit.

Die Kommission setzt alles daran, für die Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, Soforthilfe bereitzustellen, indem sie den Nachbarländern dabei hilft, ihren Einsatz zu verstärken und selbst innerhalb der Ukraine Unterstützung leistet. Trotz der schweren Kämpfe, die den Zugang zur Ostukraine erheblich behindern, stellen die humanitären Partner der EU sicher, dass die Hilfe auch in den nur eingeschränkt erreichbaren Gebieten die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen erreicht. Anfang April führte die Kapazität für europäische humanitäre Hilfe (EHRC) eine erste Hilfsoperation für die Ukraine in der Republik Moldau durch, die die Einrichtung des EU-Zentrums in Chisinau und die Bereitstellung von der EU finanzierter Unterkünfte umfasste.

Darüber hinaus haben alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, die Türkei und Nordmazedonien der Ukraine im Rahmen der bislang umfangreichsten Operation des Katastrophenschutzverfahrens der Union Sachleistungen angeboten. Dazu gehören u. a. die Lieferung medizinischer Hilfsgüter, mobile Krankenhäuser, Unterkünfte, Krankenwagen, Brandbekämpfungsausrüstung und Nahrungsmittel. Angesichts des großen Bedarfs hat die Kommission auch medizinische Ausrüstung aus den rescEU-Beständen in Deutschland, den Niederlanden, Ungarn und Griechenland mobilisiert.

Weitere Informationen

Factsheet: Kapazität für europäische humanitäre Hilfe (EHRC)

Factsheet: Ukraine

Einzelheiten

Datum der Veröffentlichung
8. Juni 2022
Autor
Vertretung in Luxembourg