Die Politik im Bereich Forschung und Innovation (FuI) ist der Motor des ökologischen und des digitalen Wandels der Europäischen Union. Sie trägt umfassend zur Umsetzung der sechs zentralen Prioritäten der Europäischen Kommission für 2019-2024 bei. Die Stärkung des FuI-Sektors wird dabei helfen, Lösungen für die drängendsten gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Energieversorgungssicherheit oder öffentliche Gesundheit zu finden, und die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Europa verbessern.
Forschung und Innovation in Europa spielen für die EU auch eine vordergründige Rolle, wenn es darum geht, Antworten auf die durch die weltweite COVID-19-Pandemie verursachten gesundheitspolitischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu finden.
Durch die Unterstützung von Forschung und Innovation durch die EU können die luxemburgischen Forschenden an Projekten mitwirken oder Projekte leiten, bei denen in verschiedensten Bereichen bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen werden.
Die Unterstützung von Forschung und Innovation durch die EU erfolgt im Rahmen verschiedener Programme wie Horizont Europa, die Kohäsionspolitikund NextGenerationEU.
Gestaltung unserer Zukunft durch Forschung und Innovation
'Horizon Europe' ist das Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation für den Zeitraum 2021-2027. Es ist mit einem Budget von 95,5 Milliarden Euro ausgestattet, das dazu dient, die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu erreichen und die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum der Europäischen Union zu stärken.
Im Rahmen von Horizon Europe wurde der Europäische Innovationsrat (European Innovation Council, EIC) eingerichtet. Dieser verfügt über ein Budget in Höhe von 10,1 Milliarden Euro, mit dem maßgebliche und bahnbrechende Innovationen mit Expansionspotenzial und mit zu hohen Risiken für private Investoren gefördert werden sollen (etwa 70 % des Budgets werden KMU zugewiesen).
Im Jahr 2020 haben 127 luxemburgische Partner an Horizont 2020-Projekten mitgewirkt – eine Steigerung um 25 % im Vergleich zum Vorjahr.
Über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen – Stipendien für promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – bietet die Europäische Kommission außerdem herausragenden promovierten Forschenden, die in Unternehmen (insbesondere in KMU), Forschungseinrichtungen, NRO und öffentlichen Verwaltungen zweijährige Forschungsprojekte durchführen, finanzielle Unterstützung.
Die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen erfreuen sich in Luxemburg eines zunehmenden Erfolgs: Im Jahr 2020 sind für das Programm 88 Bewerbungen von Forschenden aus Luxemburg eingegangen und die in der ersten Hälfte des Jahres eingereichten Vorschläge hatten eine Erfolgsrate von 28 %, die höchste in der EU (die durchschnittliche Erfolgsrate lag bei 15 %).
Erfolgreiche Beispiele für die Finanzierung durch Horizont Europa in Luxemburg
Weitere Informationen zu Horizont Europa
Weitere Informationen zum Europäischen Innovationsrat
Möglichkeiten der Finanzierung durch den Europäischen Innovationsrat
Tätigkeitsbericht von Luxinnovation
Der Europäische Innovationsanzeiger

Im Rahmen des Europäischen Innovationsanzeigers (European Innovation Scoreboard, EIS) wird für die EU-Mitgliedstaaten und eine bestimmte Anzahl von Drittstaaten jedes Jahr eine vergleichende Bewertung der Forschungs- und Innovationsleistung vorgenommen. Dabei werden die Stärken und Schwächen der jeweiligen Forschungs- und Innovationssysteme verglichen. Der EIS hilft den Mitgliedstaaten zu ermitteln, in welchen Bereichen sie Anstrengungen unternehmen müssen, um ihre Leistungen auf dem Gebiet Innovation zu verbessern.
Auf der Grundlage der Ergebnisse von 27 untersuchten Einzelindikatoren – insbesondere die Innovationstätigkeiten in Unternehmen, Investitionen in Forschung und Innovation, Personal- und Beschäftigungskomponenten – lassen sich die EU-Länder in vier Leistungsgruppen einteilen.
Bei der Auswertung für 2021 zählt Luxemburg zu den „starken Innovatoren“ und erhält sehr gute Ergebnisse in den Kategorien attraktive Forschungssysteme, Humanressourcen und intellektuelles Kapital. Die drei Indikatoren, bei denen die größten Fortschritte zu verzeichnen sind, sind die Anzahl der ausländischen Doktoranden und Doktorandinnen, die Markenanmeldungen und die gemeinsame wissenschaftliche Veröffentlichung auf internationaler Ebene. Interessant ist auch, dass Luxemburg bei den Indikatoren in Verbindung mit dem Klimawandel überdurchschnittliche Ergebnisse erreicht.
Tableau de bord européen de l'innovation (TBEI) 2021
Rapport de méthodologie du TBEI 2020
Stratégie nationale de la recherche et de l’innovation pour le Luxembourg
Bereits lange vor der COVID-19-Pandemie begann die Europäische Union, Forschungs- und Innovationsprojekte und -initiativen zu Infektionskrankheiten zu unterstützen. Zwischen 2007 und 2019 wurden über Horizont 2020, das Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation, 4,1 Milliarden Euro in die Forschung zu Infektionskrankheiten und in die Vorbereitung auf Epidemien investiert.
Neben den zahlreichen laufenden Forschungstätigkeiten zu COVID-19 hat die Europäische Kommission 2020 mehrere Sondermaßnahmen gestartet, welche etwas mehr als 1 Milliarde Euro für die Diagnosen, Behandlungen, Impfstoffe und die Forschung zu allen Aspekten der Pandemie umfassen, einschließlich für die Infrastrukturen und Ressourcen, die diese Forschung ermöglichen.
Die Europäische Kommission und die nationalen Minister haben sich außerdem auf den ersten ERAvsCorona-Aktionsplan geeinigt, in dem zehn koordinierte vorrangige Maßnahmen festgelegt sind, die kurzfristig umgesetzt werden sollen, um das Coronavirus zu bekämpfen. Dazu zählt auch die Finanzierung innovativer Ansätze, über die die Forschenden schnelle Ergebnisse erzielen können.
Auch luxemburgische Forschungsprojekte haben eine Finanzierung durch die Europäische Union erhalten. Die Europäische Kommission hat zwei Projektausschreibungen veröffentlicht, in deren Rahmen schließlich acht Projekte mit luxemburgischer Beteiligung mit Mitteln von insgesamt 2,5 Millionen Euro finanziert wurden. Beispielprojekte:
- Das Luxembourg Institute of Health (LIH) hat das Forschungsprojekt COVIRNA koordiniert, an dem 15 europäische Partner mitwirkten. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines Tests, mit dem mit COVID-19 infizierte Patienten und Patientinnen identifiziert werden können, die wahrscheinlich gefährliche Herz-Kreislauf-Komplikationen entwickeln könnten. Das LIH hat von der Europäischen Union 652 271,25 Euro erhalten.
- Das LIH ist auch an dem Projekt ORCHESTRA beteiligt. Bei diesem soll ein innovativer Ansatz erarbeitet werden, mit dem Lehren aus der COVID-19-Gesundheitskrise gezogen werden und entsprechende Empfehlungen für eine umfassendere Vorbereitung auf zukünftige Epidemien abgeleitet werden können. Das LIH hat über Horizont 2020 894 601,25 Euro für dieses Projekt erhalten.
- Das in Luxemburg niedergelassene Unternehmen Intrasoft International S.A. hat über das Programm Horizont 2020 für das Forschungsprojekt COVID-X einen Betrag in Höhe von 466 725 Euro erhalten.
Der Kampf gegen die Verbreitung von Covid-19
Die wichtigsten Organisationen und Institute für Forschung und Innovation in Luxemburg